Ausgabe 13

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– Ausgabe 13 –

im 1. Monat des Jahres 4 nach Viviane

Nachwuchs für das Haus Zwingern – Zwillinge in Tron geboren

Am 11. Tag des ersten Monats gebar die Edle Elisa von Zwingern Zwillinge im tronschen Bärfelden die ersten Thronfolger für das Hause Zwingern. Die hochschwangere Elisa und ihr Gatte, der Freiherr Atrion Neritias von Zwingern, waren mit dem königlichen Troß bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres nach Bärfelden gereist, um dort die Niederkunft zu erwarten. Ihre königliche Majestät Viviane von Eichenhain hatte dies gewünscht, um sowohl bei der Geburt des Zwingernerben, als auch bei der am 17. Tag des ersten Monats in Bärfelden anstehenden Hochzeit des Jergan Pfadwächter mit der Freifrau Isabella von Schwingenstein persönlich anwesend sein zu können.
Welch freudige Überraschung und Segnung des Drachen, daß dem Zwingernhause und somit dem Reich nicht nur ein Erbe, sondern sogleich zweie geboren wurden. Nach langer und schwerer Geburt brachte Elisa von Zwingern sowohl einen Knaben, als auch ein Mädchen zur Welt, so daß die Zukunft des Zwingernhauses gesichert scheint. Noch sind die Zwingernzwillinge und ihre überglückliche Mutter sehr geschwächt von den Strapazen der Geburt, doch hofft man sehr, daß alle dreie alsbald wieder bei Kräften sind. Auch sind beide Kinder sehr klein und zierlich und die nächsten Tage und Wochen werden für ihr weiteres Gedeihen sehr entscheidend sein. Sowohl die Kinder als auch die Mutter bedürfen noch der Ruhe, doch darf man hoffen, die Kleinen anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten auch zu Gesicht zu bekommen.
Die Namensgebung, so konnte der Anzeiger von Isadora von Falkenhag, der ersten Hofdame ihrer königlichen Majestät Viviane von Eichenhain, erfahren, wird am Rande der Hochzeitsfeierlichkeiten in Anwesenheit der versammelten Gäste durch Vertreter der Gemeinschaft des Drachen stattfinden. [kv]

Lachen in Leuenfels

Wie eine sanfte weiße Decke verbarg der Schnee die Ruinen am Fuße des Berges. Einstmals ein blühendes Dörfchen im Schutze des Klosters, war erst im heißen Sommer des Jahres 3 V. die Hoffnung in dieses entfernte Fleckchen galladoornischer Heimat zurückgekehrt. In Gestalt der jungen Ritterin Alanna, mit festem Schritt und entschlossenem Blick, waren bessere Zeiten für die armen, versprengten Menschen angebrochen, die seit jener verheerenden Nacht, die unsere blühende Heimat in Unglück und Chaos stürzte, in Verzweiflung und Sorge um ihre Zukunft leben mussten. Hoch oben hinter den Mauern des Klosters brannte das Feuer der Tapferkeit in seinem Schrein, Zeichen für den Neubeginn (der Anzeiger berichtete). Doch im Dorf dunkle Fensterhöhlen, leere Torbögen, kaum ein Zeichen menschlichen Lebens in dieser finsteren und kalten Nacht. Und doch, vereinzelte Fußspuren waren zu sehen, dort im Schnee, und sie alle schienen auf ein bestimmtes Ziel gerichtet. Folgte man ihnen, so erreichte man den Marktplatz, der Brunnen in der Mitte gefroren, die Häuser wieder aufgebaut, wenn auch im Augenblick dunkel und verlassen. Denn wer laufen konnte, den fand man in dieser Nacht in der „Landsknechtstrommel“, neu errichtet aus den grauen Granitsteinen, die in den umliegenden Bergen gebrochen werden, aus dem Herzen dieses Landes also, ein Teil der Erde und der Heimat, um diejenigen zu ehren, von denen man sich Schutz und Schirm versprach. Im Augustmond des vergangenen Jahres war die junge Ritterin nach Etraklin gezogen, das, wie sich der geneigte Leser erinnern mag, im Nordosten an unser wunderschönes Heimatland grenzt. Denn, auch das vermag sich der Leser sicher vorzustellen, wer in schweren Zeiten auf die Hilfe der Nachbarn zählen möchte, sollte stets ein offenes Ohr für deren Hilfegesuche haben. Und so begab es sich, dass sich die Ritterin nebst Knappen und Galladoorns bekanntester Landsknechtsschule, den Landsknechten vom Goldenen Banner (bekannt aus dem Anzeiger durch ihr überragendes Abschneiden beim Manöver in Blutfelden) aufmachte, in Etraklin für Ruhe und Ordnung zu sorgen.
Sie wollten den dortigen Machthabern bei der Erkundung des Geheimnisses der magischen Steine zur Seite stehen. Schon kurz nach ihrer Rückkehr begann der Bau des Gebäudes, das nun so einladend leuchtend im Winterdunkel steht. Tapfer und aufrecht habe sie die Landsknechte erlebt, so hörte man die Ritterin sprechen, jeder Einzelne eine verlässliche Stütze im Kampf, ein starker Waffenarm zur Verteidigung der Heimat, unverzichtbarer Stein in der Mauer, die unsere verwundbare Heimat vor dem Übel schützen mag, dass sie in diesen dunklen Zeiten nicht nur von außen, nein, auch direkt aus unserer Mitte heraus bedroht. Und als Zeichen, dass ein jeder dieser Männer, der an ihrer Seite nach Etraklin zog sowie ein jeder Landsknecht von gleichem Geist und gleichem Herz stets willkommen sei in Leuenfels, veranlasste sie den Bau der „Landsknechtstrommel“, auf dass bald die fröhlichen Lieder dieser Männer über den Platz hallen mögen. Einen Vorgeschmack auf jenes Liedgut konnten die versammelten Dörfler schon am Eröffnungsabend erlangen, denn nachdem die strahlende Ritterin den ersten Trinkspruch ausgebracht hatte und unter dem Jubel der Anwesenden einen ganzen Krug galladoornischen Gerstensaftes in einem Zug geleert hatte, hoben die anwesenden Landsknechte an, die Galladoornhymne zu singen. Kräftig erhoben sich ihre Stimmen in den Winterhimmel, eine Liebeserklärung an die Heimat und eine Kampfansage an all jene, die sie bedrohen. [ah]

Abschied vom Patriarch der Wahrheit

Am letzten Tage des alten Jahres galt es Abschied zu nehmen. Nicht nur vom alten Jahre, sondern auch von einem großen und aufrechten Manne, einer starken Wurzel des Reiches. Die sterbliche Hülle des letzten Patriarchen der Gemeinschaft des Drachen, Christian Taramon von Erbnacht, wurde in einer feierlichen Zeremonie den heiligen Flammen übergeben. Die Königin selbst sowie Vertreter des Hochadels, zahlreiche Angehörige des Klerus und viele Gläubige hatten sich unweit von Königsstolz am Rande des heiligen Hains versammelt, um dem dahingegangenen Patriarchen die letzte Ehre zu erweisen. Prior Eorim gedachte mit erhebenden Worten seiner Taten und sprach vom Ende einer Ära. Zugleich forderte er alle Sterblichen dazu auf, nicht den Mut zu verlieren und liebevoll und wahrhaftig zu glauben, zu handeln und den Weisungen des Drachen zu folgen. Es sei nicht die Zeit des Untergangs, sondern die Zeit des Neubeginns für Galladoorn und jeden einzelnen Sterblichen. Die leblose Hülle von Christian Taramon von Erbnacht wurde daraufhin entzündet und verbrannt. Die Asche wurde von neun Novizen, welche die Tugenden symbolisierten, im heiligen Hain verstreut. Das abschließende Seelengebet sprach die königliche Hofkuratorin. Die Feierlichkeiten wurden von jedermann gelobt und als höchst ehrenvoll und andächtig empfunden. Bei aller Euphorie bleibt jedoch die Frage, wie es nun wirklich um die Gemeinschaft steht, da doch die großen Verluste in ihren Reihen kaum aufzufüllen sind und nun auch der höchste Kleriker heimgekehrt ist zum Drachen. Der langjährige Kurator der Freien Hallen, der ehemals größten Novizenschule des Landes, Aurelius, sagte im Gespräch: „Der Drache hat einen Neubeginn verkündet. Und wir werden diesen anführen, wie es uns bestimmt ist. Im Gedenken an die großen Patriarchen der Vergangenheit sind wir mutig, voller Liebe und Wahrhaftigkeit. Wir sind des Drachen Gemeinschaft, in der nicht der Einzelne hervor treten muss, um das Wahre zu vollbringen. In diesem Sinne schreckt uns die Zukunft nicht.“ [fd]

Galladoorn historisch: Der Magikanus

Seit beinahe einem halben Jahr geistern die Gerüchte über einen Magikanus durch Galladoorn und viele Leser des Anzeigers fragen sich, was um alles in der Welt ein Magikanus sei, da sie noch nie zuvor von den zaubernden, galladoornischen Rittern der Vergangenheit gehört haben und ihnen solcherlei Geschichten wie Märchen erscheinen. Deshalb hat die Redaktion des Anzeigers beschlossen, umfangreich zu diesem Thema zu recherchieren und den geneigten Leser umfassend zu informieren. [kv]

Der Magikanus aus der Vergangenheit

Viel mehr als der Name, Leubald von Leutern-Eck, ist bislang nicht über den neuen, galladoornischen Magikanus herauszufinden – der königliche Hof jedenfalls hüllt sich in Schweigen. Es scheint so, als sei er noch nicht bei der Krone vorstellig geworden. Von der Ritterschaft hingegen ist er wohl aufgenommen und ob seiner Tugendhaftigkeit geprüft worden. (Der Anzeiger berichtete) Auch der Weg seiner Reise durch die Zeiten mit der Ankunft in Südrabenmund in jenem Dorfe Krähenwinter konnte bestätigt werden. (Der Anzeiger berichtete ebenfalls) Aus Kreisen der Ritterschaft erfuhr der Anzeiger, daß er aus der Regierungszeit König Heinrichs kommt, welche vor über 280 Jahren begann. Über die Familie von Leutern-Eck konnte folgendes herausgefunden werden: In der Mitte des ersten galladoornischen Jahrhunderts belehnte ein Baron von Leutern seinen Bruder und dessen Nachfahren mit einem Freiherrentum in Leutern. Auf Grund der dreieckigen Form des Lehens wurde das Freiherrentum bald Leutern-Eck genannt und bereits nach wenigen Generationen nahm der Leuterner Nebenzweig der Baronsfamilie diesen Namen an und fügte dem altbekannten Leuternwappen zehn Schindeln in eckiger Form hinzu. Gegen Mitte des vierten galladoornischen Jahrhunderts starb die Familie von Leutern-Eck aus, das Freiherrentum jedoch behielt seinen Namen bis heute hin. Derzeit ist Than von Durheym der Freiherr zu Leutern-Eck, er erhielt dieses Lehen von Galan von Leutern für seine Verdienste um Galladoorn, noch bevor er Baron von Tron wurde. [kv]

Wundersame Heilung in einem Dorf südlich von Silberfels

In der letzten Ausgabe berichteten wir von einer wundersamen Heilung, die einem kleinen Kind nach einem schweren Unfall durch eine unbekannte Frau in Zwingern zuteil wurde. Wir können aus Silberfels berichten, dass die Frau wiederholt gesehen und auch angesprochen wurde. Sie schien menschenfremd und sehr schüchtern. Den Dank der Familie und des Dorfvorstehers nahm sie dennoch lächelnd entgegen, bevor sie sich zurückzog. [sim]

Hofmagier zurückbeordert

Die überraschende Ernennung kommissarischer Hofmagier im Herbst des letzten Jahres für die Fürstentümer Zwingern, Leutern, Rabenmund und die Baronien Tron, Schwingenstein und Waldbrunn durch den Akademierat der königlichen Akademie der arkanen Künste zu Galladoorn (der Anzeiger berichtete) endete mit dem Magierkonvent am 21. Tag des 12. Monats. Zu einer Stellungnahme über Ziel und Zweck waren weder die Vertreter der Magierakademie noch Vertreter der Krone des Landes bereit. [kv]

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Neues aus der Kronmark

Bislang ist der Winter mild in der Kronmark und die Straßen sind zur Freude der Händler frei und passierbar. Auch dem Volk kommt der nicht so grimme Winter zu gute. Es steht zu hoffen, dass dieses Jahr der Hunger der vergangenen Winter ausbleibt.

Aus den Provinzen

Zwingern: Die Kronvögtin Mina Louise von Distelfels weihte mit Beginn des neuen Jahres eine neue Kaserne der zwingernschen Turmgarde im Norden der Provinz ein. Hier werden auch Turmgardisten ausgebildet.
Rabenmund: Bei den jüngsten schweren Gefechten an der Grenze zu Erbnacht konnte von rabendmundschen Truppe eine Gruppe Flüchtlinge aufgegriffen und in Sicherheit gebracht werden. Der Anzeiger bemüht sich um weiter gehende Informationen – wir werden darüber berichten.
Leutern: Das Heerlager für Söldner und Kriegsvolk im Süden Leuterns ist nun vollständig errichtet und bereits bezogen. Fast 400 Köpfe seien dem Aufruf ihrer fürstlichen Hoheit gefolgt, berichtete der Zahlmeister des Lagers dem ehrenwerten Herren von Falkenstein.
Tron: Der Hochadel und Adel des Landes wird dieser Tage in der Provinz erwartet, um den Hochzeitsfeierlichkeiten des Freiherrn von Bärfelden beizuwohnen.
Waldbrunn: Der Kronvogt von Waldbrunn, Jergan Pfadwächter, Freiherr von Bärfelden, Freiherr von den Andenweiden, ehelicht dieser Tage in seinem Freiherrentum in Tron Freifrau Isabella von Schwingenstein.
Dornengrund: Unbestätigten Gerüchten zufolge führen hochrangige Magier der Akademie dieser Tage erneut Untersuchungen zum Ursprung und Sinn der dichten und undurchdringlichen Hecke durch.
Schwingenstein: Im Südwesten des Landes kämpfen Gelehrte und Heiler gegen eine sich stetig ausbreitende Grippeepidemie, der schon drei Menschen erlagen. Es scheint ein harter Winter zu werden und erste Versorgungsschwierigkeiten sind gerade im Westen des Landes zu erwarten.
Erbnacht: Immer wieder werden heftige Kämpfe an der Grenze zu Rabenmund und auch Zwingern gefochten. Nach einem wütenden Gefecht Ende Dezember wurden einige halbverhungerte Gestalten aus den Wäldern Erbnachts von Truppen Rabenmunds herausgeleitet. Ob es sich hierbei um Gefangene oder Flüchtlinge handelte, ist noch ungewiss.

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„Landsknechtstrommel“

Am Marktplatz 5 in Leuenfels

Geöffnet täglich ab der 9ten Stunde

Gute Hausmannskost

„Bei uns singt das Goldene Banner!“

 

Zusammenkunft der Magiergilde des Reiches

Recht verärgert äußerte sich Seine Spektabilität Zendijin von Rosenhain just über die Berichterstattung des Anzeigers über den Magierkonvent in der letzten Ausgabe, insbesondere die Nennung der Lokalität der Zusammenkunft schien Seine Spektabilität als nicht für unsere Leser interessant anzusehen. Dennoch verlor der überraschend schweigsame Herr von Rosenhain einige Worte über die Zusammenkunft, die seinen Worten zufolge, Dinge hervorgebracht habe, „über die man auch im Adel reden müsse“!
Auf die Prüfung der Dame von Zwingern angesprochen, antwortete Seine Spektabilität knapp, dass alle Prüflinge „hervorragende Ergebnisse“ erzielt hätten und auch die Dame von Zwingern „sich nicht vor ihren Leistungen verstecken müsse“.
Unser Lob an die erfolgreichen Eleven! [am]

Magier feierte mit dem Goldenen Banner in Oberschnellau Lichterfest

Auch im Winterlager des Goldenen Banners wurde das Lichterfest als hoher Feiertag des Großen Drachen begangen. Unter die Feiernden hatte sich wohl auch ein Magier der Magierakademie gemischt, der in geheimem Auftrage unterwegs war, was er jedoch vielen der Anwesenden bereitwillig mitteilte.
Ob der erwähnte Magier, der sich selbst als Heinz Unterberg vorstellte, wirklich Mitglied der Akademie der arkanen Künste war oder nur ein großspuriger Hochstapler, wird unseren Lesern wohl vorenthalten bleiben. [sim]

Neue Landkarten für Galladoorn von Nöten?

Eine kleine Gruppe Gelehrter des Fürstentums Zwingern hat sich dieser Tage an die Kronvögtin Freifrau Mina Louise von Distelfels, gewandt. Die weisen Damen und Herren trugen ihr Schwächen und Mängel in den vorhandenen Karten des Landes vor. Ein ausführliches Gespräch folgte, das ergab, dass durch zahlreiche Veränderungen in den letzten Jahren und ungenaue Übertragungen älterer Karten skandalöse Diskrepanzen entstanden sind. Die Kronvögtin versprach sich dieses Problems anzunehmen und gab sogleich neue Karten in Auftrag. Die Gruppe um den Edlen Marten von Hohenrück wird nunmehr das Königreich bereisen und nachdem sie bei ihrer Majestät vorgesprochen haben, mit ihren Vermessungen und Aufzeichnungen beginnen. [bd]

Krone nach Duree-Caresse geladen

Vom königlichen Hof zu Starkburg ist dieser Tage zu erfahren, daß Ihre königliche Majestät Viviane von Eichenhain beabsichtigt, zu den Feierlichkeiten anläßlich des 300jährigen Bestehens der Freigrafschaft Durée-Caresse im neunten Monat des Jahres 4 Viviane zu reisen. Die guten Beziehungen unserer Königin zur Freigräfin Sophie Christine de Durée-Caresse sind allgemein bekannt, so daß weder die persönliche Einladung, noch die sofortige Zusage verwundern. Die Feierlichkeiten sollen, so die Einladung, sowohl im Zeichen der Geschichte des Landes, als auch im Zeichen der Minne stehen. Höhepunkte der Festivität werden ein Konzert mit erlesenen Künstlern, ein Ball mit neuen Tänzen und die traditionelle Wahl des Minnekönigs sein.
Ihre Königliche Majestät läßt verlauten, daß sie sich sehr auf diese Reise nach Flavigny freut und hofft, daß eine stattliche Gesandtschaft aus allen galladoornischen Provinzen sie begleiten möge, um diese Gelegenheit des kulturellen Austausches mit vielen alten Freunden zu nutzen und die Festigung der freundschaftlichen Bande auf allen Ebenen voranzutreiben. [kv]

Glaubenskrise im Hause Tauenrank?

Es gingen schon vereinzelt Gerüchte um in Taveresk, daß der Königliche Verwalter der Kronmark Schwingenstein, Romarik, Freiherr von Tauenrank, seit der Rückkehr aus Aranien unter starken Zweifeln hinsichtlich seines Glaubens geplagt werden würde. Darauf verwiesen vor allem seine andauernde Abwesenheit bei Gottesdiensten sowie das barsche Verhalten, daß er in den letzten Wochen seinem Umfeld angedeihen ließe. Jetzt verdichteten sich diese Gerüchte durch einen Vorfall, welcher der Redaktion des Anzeigers sozusagen aus erster Hand zugetragen wurde. Demnach gab es in den Privaträumen des Kronvogtes eine heftige verbale Auseinandersetzung zwischen ihm und der Hohepriesterin der Meret in Schwingenstein, Jagna Boryna, die bald darauf die Burg verließ und diese seitdem nicht mehr betreten hat. Da bereits andere Adlige in Schwingenstein sich in religiösen Dingen der Gemeinschaft des Drachen zugewendet haben, fragt man sich, ob der Stern des Kultes der Meret in Schwingenstein vielleicht im Sinken begriffen ist. [bs]

Die Historie der Magikani

Nach dem Fall der Schatten und der Gründung Galladoorns durch König Siegmund und seinen Getreuen, war nahezu zweihundert Jahre jegliche Zauberei in Galladoorn verboten. Dennoch gab es auch in jenen Tagen Magiekundige in Galladoorn und unter ihnen welche, die dem Königreich treu waren, obwohl sie wegen Hexerei verfolgt wurden. Sie nannten sich der Zirkel und heute weiß man, daß sie am Rande des Mittenwaldes in kleinen Grüppchen lebten, auf alle Baronien verteilt. So kam es, daß der Neffe des Königs Friedbart gegen Ende des zweiten galladoornischen Jahrhunderts in den Tagen seiner Knappschaft von einem Zauberer des Zirkels vor dem Tode gerettet wurde und dann bei diesem die Zauberei erlernte. Als Gerbald, so hieß der junge Prinz, erwachsen war und sich vor Reich und König ob seiner Tugendhaftigkeit bewiesen hatte, da wurde er trotz seiner arkanen Gabe im Jahre 188 Siegmund zum Ritter geschlagen. In den Regentschaften der folgenden Könige wurden die Gesetze die Magie betreffend stets weiter verändert, sodaß es bald Hofmagier am Königs- und am Fürstenhof gab und später auch an den Baronshöfen. Und adelige Kinder mit arkaner Gabe kamen beim Prinzen Gerbald, dem ersten Magikanus, in Knappschaft, sodaß aus dem einzelnen zaubernden Ritter ein ganzer Stand wurde. Im Jahre 309 Siegmund wurde dann die Königliche Akademie der arkanen Künste gegründet und die Ausübung der Magie wurde, neben den Magikani und den Hofmagiern, auch anderen Gelehrten gestattet. Mit Gründung und Etablierung der Akademie wie wir sie auch heute kennen verschwand die Bedeutung der Magikani in Galladoorn langsam aber stetig. Zuletzt war der Titel des Magikanus mehr ein Ehren- und Zuatztitel für verdiente Magier, als ein wahrer Titel für einen Ritter im Sinne der Tugend und des Codex. So wurde durch das Bestreben der Ritterschaft der Rang des Magikanus unter König Siegfried (dem Großvater Erions des Guten) abgeschafft. Der letzte noch lebende Magikanus verstarb im Jahre 478 Siegmund, also vor rund achtzig Jahren. Doch durch die glückliche Fügung des Schicksals ist mit dem Herren von Leutern-Eck einer dieser Magikani wieder in unsere Reihen getreten. Sicher wird er sein Erbe und Wissen an junge Nachfolger weitergeben können. Sein Titel wurde von der Ritterschaft bereits anerkannt und er wurde in ihre Reihen aufgenommen. [kv]

Impressum

Die Redaktion des königlich-galladoornischen Anzeigers kann per Bote an anzeiger@drachenreiter.de erreicht werden.

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