Die Gemeinschaft des Drachen

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Das Zeichen des Drachen

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Allgemeines über die Gemeinschaft des Drachen

Die Gemeinschaft des Drachen ist die verbreiteteste, größte und bedeutendste religiöse Glaubensgemeinschaft im Königreich Galladoorn. Ihr zugrunde liegt der Glaube, dass vom Anbeginn der Zeit her, nachdem aus den ewig brennenden Feuern der Vernichtung die Elemente hervorgegangen waren, es neben den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde, ein verbindendes fünftes Element gibt, den Geist. Jedes der fünf Elemente wird von einer Wesenheit verkörpert, die für dessen Vorzüge steht, die sogenannten „Hüter”. Diese Hüter sind keine Götter, da sie dem Quell des Lebens zusammen mit ihren Elementen entstiegen sind, lange bevor die Götter kamen.

Der Hüter des Geistes gilt im Glauben der Gemeinschaft des Drachen als der wichtigste der Hüter, da er alle Elemente im Gleichgewicht hält. Dieser Hüter wird Der Große Drache genannt, oftmals und gerade beim gemeinen Volk auch nur der Drache, und er wird vor allen anderen Hütern verehrt, da er es war, der die Welt geschaffen hatte. Er war es auch, der die Wesen der Welt vor dem Treiben jener Götter befreite, die später die Finsteren Götter genannt werden sollten (Siehe hierzu auch: Das Lied des Anbeginns -> Die Entstehung der Urebene).

Die Götter selbst entstiegen dem Quell des Lebens lange nachdem sich die Elementare Urebene, die Ebene der Hüter, gebildet hatte. Lange Zeitalter lebten sie mit den Hütern der Elemente in Frieden und Harmonie, bis zum Tag des Großen Götterkrieges und dem darauf folgenden, vom Großen Drachen verhängten Götterbann, in dem sich die Götter in die Lichten Götter, die dem Großen Drachen anhingen, die mit jenem in die Ewig Goldene Stadt, der Wohnstatt der Götter, einzogen, und die Finsteren Götter, die dem Großen Drachen und ihren lichten Brüdern nie verzeihen konnten und wollten, teilten.

Dadurch, dass die lichten Götter sich der Macht des Großen Drachen beugten und nun mit ihm zusammen in der Ewig Goldenen Stadt existieren, erkennt die Gemeinschaft des Drachen alle anderen Glaubensgemeinschaften als gleichwertig an, auch wenn deren Götterbild und Glaubensphilosophie nicht unbedingt mit den Ansichten der Gemeinschaft des Drachen deckungsgleich sind. Ausgenommen sind hierbei Glaubensgemeinschaften von jener Art, die dem Glauben an jene Finsteren Götter anhängen, die nach dem großen Götterkrieg, in die lichtlosen Weiten des Chaos exilierten, um die Herrschaft über die freien Völker der Welt wieder zu errichten, die ihnen damals vom Großen Drachen genommen worden war (Siehe hierzu auch: Das Lied des Anbeginns –> Die Bannung der Götter).

Die Finsteren Götter zogen sich in die Äußere Leere zurück, die Ebenen des Chaos jenseits der Sphären der Ordnung. Dort schufen sie sich mit gestohlenen Mengen der Urelemente eigene Domänen in der Finsternis, in denen sie allein oder in Pantheonen lebten. Von dort aus locken sie verirrte Seelen von Verstorbenen aus der Penumbra in ihre finsteren Horte, die von der Gemeinschaft des Drachen die Niederhöllen genannt werden, um sie zu verderben und zu manipulieren, damit diese künftig den Zwecken der Finsteren Götter auf der Ebene der Welt zu dienen vermögen. Dazu geben sie ihnen aus den Mengen der gestohlenen Urelemente neue Körperhüllen, die ihre verdorbene Seele ausnehmen soll. So kommt es, dass der Götterkrieg auf der Welt der Sterblichen stetig weitergeführt wird (Siehe hierzu auch: Die Fänge der Finsternis).

Schöpfungslehre

Im Anfang brannten allerorts nur die ewigen Feuer der Vernichtung. Doch schließlich entsprang in ihrer Mitte der Quell des Lebens, löschten einen Großteil der ewigen Feuer, und aus der Verbindung der beiden so gegensätzlichen Stoffe entsprangen drei weitere Elemente: Erde, Luft und der zuletzt der Geist, als perfekte Verbindung aller anderen Elemente. Zusammen mit den Elementen entstanden die fünf Hüter, Wesen einer höheren Ordnung, die jeweils ihrem Element zugeordnet sind. Sie halten die Schöpfung im Gleichgewicht. Der Hüter des Geistes ist der höchste und bedeutsamste unter ihnen und wird von den Menschen Der Große Drache genannt. Die anderen vier Hüter sind namenlos und stehen in ihrer Bedeutung hinter dem Großen Drachen zurück. Vier der Elemente gruppierten sich um das fünfte, das Weltenherz oder der Nexus, und bildeten so die Elementare Urebene.

Lange danach erst entstiegen die Götter dem Quell des Lebens. Als Wohnort und Raum für ihre Kreativität erschuf der Große Drache die Welt, die er wie ein Band um die Elementare Urebene legte, deren Elemente für die Jahreszeiten auf der Welt sorgen. Durch die Misshandlung der geschaffenen Lebewesen kam es zum Streit unter den Göttern und bald sogar zum Götterkrieg, in dem die Lebewesen der Welt arg litten. Daher griff der Große Drache ein und verhängte den Götterbann über die Welt, die die schwachen Kreaturen auf ihrer Oberfläche von der Willkür der Götter schützen und ihren freien Willen bewahren soll. Zugleich erschuf er die Penumbra, die die Welt der Menschen umgibt, und die Ewig Goldene Stadt, in der die Götter in Harmonie wohnen sollten. Doch nur ein Teil der Götter folgte dem Großen Drachen, die sogenannten Lichten Götter. Die anderen konnten den Streit und die Demütigung der Verbannung von ihrer Welt nicht vergessen und gingen in die Äußere Leere jenseits von allem was ist, fern vom Weltenherz und den lichten Weiten der Ewig Goldenen Stadt. Daher werden sie die Finsteren Götter genannt, von denen selbst heute noch alles Böse stammt.

Die Elementare Urebene besteht nach dem Götterkrieg somit aus sieben Schichten: Dem innersten Kern, dem Nexus oder dem Weltenherz, dem reinen Geist. Wie in einem Ring gruppieren sich darum die vier Elemente Wasser, Erde, Feuer und Luft. Um die Elemente ist in einem Ring die Welt gelegt, die sich langsam um die Elemente herum dreht, da sie auf ihnen aufliegt, wie auf Wasser. Dies schafft die wechselnden Jahreszeiten, je nachdem welche Gegend der Welt an welches Element grenzt.

Um die Welt herum erstreckt sich die Penumbra, das Zwielicht, die nur die Seelen der Lebewesen erreichen können. Jenseits der Penumbra erstreckt sich die riesige Ewig Goldene Stadt, wo die Götter und die Seelen der Rechtgläubigen wohnen. Und jenseits der Mauern der Ewig Goldenen Stadt erstreckt sich die Äußere Leere, die so unermesslich ist, dass man es nicht begreifen kann. In der Äußeren Leere existieren nur, wie kleine Inseln, die kleinen Domänen der exilierten Finsteren Götter. Von dort haben sie Tunnel in die Penumbra geöffnet, wo sie mithilfe von Irrlichtern Seelen von schlechten Lebewesen anzulocken versuchen, um sie für ihre Zwecke zu verderben.

Jenseitsvorstellung

Die Penumbra, das Zwielicht oder auch schlicht das Geisterreich ist der Ort, an denen die Geister die Verstorbenen gehen, wenn ihre Zeit gekommen ist, und sie aus der Welt scheiden. Um den Geistern die Trennung von der Welt der Lebewesen zu vereinfachen, wird ihre Hülle verbrannt und damit den Elementen zurückgegeben Die Penumbra ist eine höhere Ebene der Schöpfung, aber sie gehört noch zu der Welt der Lebewesen dazu. Zwischen ihr und der Ewig Goldenen Stadt der Götter liegt der GötterbannNach dem großen Götterkrieg im Zenit der Welt, war die Penumbra voll mit unzähligen Seelen der Lebewesen der Welt, die in dem Chaos des großen Götterkrieges umgekommen waren. Und voller Verzweiflung und Leid waren diese Seelen und keine Heimstatt hatten sie. Der Große Drache war voller Mitleid, und so führte er die lichten Seelen in die Ewig Goldene Stadt, auf dass sie dort auf Ewig mit den Göttern und dem Großen Drachen zusammen in einem Reich ewiger Schönheit und endloser Freuden existieren konnten. Doch diejenigen unter den Seelen der sterblicher Lebewesen, die von finsterem Gemüt waren, vermochten es nicht die das Goldene Licht der Ewig Goldene Stadt zu erspähen und diesem zu ihr zu folgen, und so irrten sie für alle Zeit durch das Zwielicht.

Davon ausgenommen sind ausschließlich jene, denen es aus unbekannten Gründen irgendwann gelingt die Ewig Goldene Stadt zu finden (vielleicht mithilfe der mysteriösen, sogenannten Schwarzgeflügelten, die angeblich verlorenen Seelen zuweilen helfen, wenn sie voll der Reue sind), sowie diejenigen, die den Irrlichter der Penumbra folgten und so in die Niederhöllen, den Horten der Finsteren Götter in den Weiten des Chaos, stützten, und dort von den Finsteren Göttern verdorben wurden und als ihre Werkzeuge zu fungieren hatten, bis sie vielleicht eines Tages von einem lichten Streiter erlöst werden und eine zweite Chance erhalten mögen.

Das Schicksal der Rechtsgläubigen

Die Seelen von gläubigen Verstorbenen finden den Weg durch das Zwielicht der Penumbra zur Ewig Goldenen Stadt, wo sie zur Seiten der Götter in ewiger Harmonie und immerwährenden Frieden im goldenen Lichte des Großen Drachen sitzen. Doch nur jene, die gläubig und reinen Herzens sind, leuchtet ihnen das Licht des Großen Drachen den Weg zur Ewig Goldenen Stadt.

Das Schicksal der Ungläubigen

Sind die Seelen aber nicht reinen Herzens, oder folgen sie einem finstrerem Glauben, so werden sie lange durch die Penumbra irren, da sie das goldene Licht des Großen Drachen nicht sehen können., und finden den Weg zur Ewig Goldenen Stadt nie oder nur nach langen Jahren. Die Seelen von richtig verderbten Lebewesen vermögen, lange bevor sie die Mauern der Ewig Goldenen Stadt erblicken, die Irrlichter zu sehen. Diese Irrlichter werden von den Finsteren Göttern benutzt, um die Seelen von nichtdrachengläubigen Lebewesen in ihren Domänen in der finsteren Äußeren Leere locken. Dort werden diese armen Seelen durch mannigfaltige Qualen verdorben und gebrochen, und dann, in künstlich erschaffene Körper, wie Käfige in jene grausige Hüllen gefesselt, die die Drachengläubigen als Damones kennen. So werden sie als dämonische Diener zur Welt zurückgeschickt, damit sie dort in Sinne der Finsteren Götter handeln, deren Dienerschaft zu vermehren und einen Weg zu finden den Götterbann zu überwinden.

Aspekte des Drachenglaubens

Die drei Prinzipien

  • Liebe (Die ungeteilte Liebe zu allen Lebewesen)
  • Mut (Der Mut sein Leben zu leben und vor Widrigkeiten nicht zu weichen)
  • Wahrheit (Die Wahrheit, die stets im Worte und in Taten geführt wird)

Der Freie Wille

Der Freie Wille, der den Lebewesen vom Großen Drachen gewährt wurde

Die Acht Tugenden (abgeleitet aus den Drei Prinzipien)

  • Barmherzigkeit ist die unvoreingenommene Liebe für alle Lebewesen.
  • Tapferkeit ist der Mut für die eigenen Überzeugungen einzustehen.
  • Rechtschaffenheit ist der bedingungslose Respekt vor der Wahrheit; die Bereitschaft, niemals sich selbst, oder einen anderen zu betrügen.
  • Opferbereitschaft ist der Mut sich im Namen der Liebe aufzugeben.
  • Gerechtigkeit ist die Ergebenheit der Wahrheit, gemildert durch die Liebe.
  • Ehre ist der Mut für die Wahrheit einzustehen. Immer!
  • Bescheidenheit heißt den eigenen Platz in der Welt zu akzeptieren, und nicht mehr sein zu wollen, als man ist.
  • Spiritualität heißt eins zu sein mit den 3 Prinzipien und damit auch mit sich selbst, der Welt und allen Geschöpfen.

Die Tugenden werden aus je einem der drei Prinzipien oder aus einer Verbindung dieser miteinander abgeleitet. Jeder Novize wählt sich bereit bei der Aufnahme in die Gemeinschaft eine Tugend aus, die ihn in Zukunft führen soll, und an derer sich selbst prüfen möchte. Liebe, Mut und Wahrheit sind und bleiben darüber hinaus die Mittelpunkte des Glaubens. Diese Prinzipien sind Stützen des Lebens und Handelns aller Gläubigen, sollen stets beachtet und nicht gebrochen werden.

Die heiligen Zahlen

Aus der Anzahl der Prinzipien und Tugenden ergeben sich auch die auch die heiligen Zahlen der Gemeinschaft. Der Zahl 3 und der Zahl 8 werden besondere Bedeutungen zugemessen, daher findet man sie in der Gemeinschaft immer wieder. So zum Beispiel in der Anzahl der Kapitel bedeutender Schriften. Oftmals werden sie von Gläubigen mit besonderem Hintersinn benutzt, weil sie sich davon eine schützende oder segnende Wirkung erhoffen. So baut man die Häuser in Galladoorn gerne mit dreieckigen Giebeln oder Brunnen, die nicht rund, sondern achteckig eingemauert sind.

Die Zeichen der drei Prinzipien

Die Handzeichen der drei Prinzipien sind Erkennungszeichen, Segnung und Gruß der Gemeinschaft. Durch die fließende Harmonie der Handbewegungen wird dem Gegenüber bereits in Gestik und Symbolik die Grundessenz des Glaubens an den Großen Drachen vermittelt.

  • Liebe: offene Handfläche ausgestreckt, Handrücken nach unten, die Handfläche leicht zum Gegenüber geneigt
  • Mut: sich ballende Faust, Handrücken zum Gegenüber
  • Wahrheit: Zeige- und Mittelfinger ausgesteckt, der Daumen abgespreizt, Handfläche zum Gegenüber, Handrücken zu einem selbst.

Die Rituale: Wie wird geglaubt?

Der Hain des Lebens und der Lebensbaum

Der Hain des Lebens ist die einzige Kultstätte, die man in jedem Dorf, jeder Stadt, Burg, Schloss oder anderen Örtlichkeiten, in denen der Große Drache angebetet wird, finden kann. In Orten, die keinen Tempel besitzen werden alle Zeremonien in ihm abgehalten. Er repräsentiert die drei wichtigsten Abschnitte im Leben eines Gläubigen des Drachenglaubens.

Die Geburt

Für jedes drachengläubige Lebewesen, das geboren wird, wird in seinem Hain des Lebens ein Setzling gepflanzt. Mit dem jungen Lebewesen zusammen wird dieser Setzling nun zu einem Baum heranwachsen.

Das Erwachsenwerden

Im Sommer wird das Fest des Erwachsenwerden gefeiert, indem von den Jugendlichen in einer Zeremonie ein Band zerschnitten wird, das die Verbindung zwischen Eltern und Kindern, die Verantwortlichkeit der Eltern gegenüber der Kinder, symbolisiert.

Der Tod

Wenn ein drachengläubiges Lebewesen stirbt, wird der Baum der bei seiner Geburt gepflanzt wurde gefällt, sein Holz gespalten und mit diesem Holz, wird der Leichnam verbrannt. Die Asche wird danach in den Hain des Lebens gestreut. Somit wird die Hülle des Lebewesens symbolisch den Elementen zurückgegeben, aus denen sie ursprünglich entstand.

Der Drachendienst

Der Drachendienst findet in der Regel einmal pro Woche am Morgen des sechsten Wochentages statt. Die Gläubigen versammeln sich im Tempel oder im Hain und ein Legat der Gemeinschaft, in der Regel der Dorfpriester, erzählt erbauliche Geschichten von den Heiligen und den Wundern des Großen Drachen. Es wird gemeinsam gesungen und gebetet.

Gebet

Gebetet wird in der Regel morgens nach dem Aufstehen und vor den Mahlzeiten. Man kann jederzeit beten wenn man möchte.

Der Glauben an den Großen Drachen im Alltag Galladoorns

Im Folgenden soll aufgezeigt werden, in wie weit der Glaube an den Großen Drachen den Alltag der Menschen im Reich Galladoorn beeinflusst.

Ansehen

Das Ansehen der Einzelnen Kleriker ist in Galladoorn in der Regel ausnehmend hoch. Jedermann weiß, was die Gemeinschaft für das Reich getan hat, und dass sich die Kleriker jederzeit um die Gläubigen kümmern und ihnen beistehen. So genießen gerade die Anhänger des Prinzips der Liebe, die Legaten der Gemeinschaft, die den Gläubigen Heilung und Wissen bringen, ein sehr hohes Ansehen. Auch die Legaten, die in den Dörfern Tempeldienst verrichten sind oft die am meisten geachtetsten Personen des Dorfes. Ihr Rat wiegt schwer und so manches Mal wird ihnen ihr Essen in der einen oder anderen Taverne ausgegeben.

Den Kuratoren, den Anhängern des Prinzips der Wahrheit wird zumeist mit Ehrfurcht begegnet. Sie gelten im Volk als mysteriös und allwissend. Aber gerade die einfachen Leute sind mit der oftmals etwa abgehobenen Art der unnahbaren Kuratoren etwas überfordert. So verehren sie zwar die Kuratoren auch, aber fühlen sie in ihrer Gegenwart irgendwie kleiner, während der Legat oder die Legatin eigentlich wie ein guter Nachbar ist. Einem Kurator wird weit weniger oft auf ein Essen eingeladen.

Die Defensoren und Seraphen des Prinzips des Mutes gelten dem Volk als direkt vom Drachen gesandte Beschützer, die vor ihnen stehen, wenn die Finsternis angreift. Die Defensoren sind dem Volk daher die liebsten Soldaten, die es im Reich gibt. Die Seraphen aber verehren sie wie Seraphin selbst. Das Kommen eines Seraphen gilt dem einfachen Volk als glücksbringendes Großereignis und wird noch lange Zeit weitererzählt, oftmals vom Vater an den Sohn. Sie kommen von weit her, um einen der ihren zu sehen, und von ihnen berührt zu werden, gilt als Segnung.

So werden natürlich auch einem schlichten Novizen höchste Ehren zuteil, weil er sich für diesen lichten und heiligen Weg entschieden hat. Die höheren Ränge der Gemeinschaft gelten dem einfachen Volk jedoch als unnahbar und geheimnisvoll.

Schule & Lehre

Neben der Aufgabe des Kampfes gegen die Horden der Finsternis hat die Gemeinschaft natürlich eine vorherrschend betreuende und lehrende Funktion für das Volk und den Adel des Reiches. Die Klosterschulen, wie zum Beispiel das Kloster Rothengrund in Rabenmund oder die Freien Hallen in der Kronmark, sind Anlaufstellen für die Familien jeden Standes, die ihren Kindern die Vorteile einer ordentlichen Bildung mitgeben wollten. Vor allem der Adel des Reiches nutzt diese Einrichtungen, um ihre Kinder auf die Aufgaben im elterlichen Lehen vorzubereiten. Doch nicht nur über die Klosterschulen, auch über die wandernden Legaten, die von Dorf zu Dorf ziehen, um auch in die entlegensten Gegenden des Reiches vorzustoßen, wird Wissen an das Volk vermittelt. Dies nützt natürlich auch der Krone des Reiches, da so auch das Wissen um Gesetze und wer überhaupt gerade das Land regiert an jene Stellen des Reiches gelangt, die so weit ab vom Schuss liegen, das Nachrichten, oftmals viele Monate bis dahin bräuchten, gäbe es da nicht die Legaten der Gemeinschaft. So kommt es, dass die Fähigkeit zu schreiben und zu lesen in Galladoorn relativ weit verbreitet ist. In den meisten Fällen ist das natürlich nur sehr grundlegend ausgebildet, aber es reicht, um das Volk über schriftliche Benachrichtigungen auf dem Laufenden zu halten. Vor allem der Handel und das Rechtssystem profitiert von der hohen Schriftlichkeit des Volkes, da so vermehrt mit schriftlichen Erlassen und Verträgen gearbeitet werden kann.

Tempeldienst

Insofern möglich nehmen die Menschen der Dörfer und Städte täglich an einem Tempeldienst teil. In der Regel ist das der Ritus des Freien Willens, der zur frühen Morgenstunde durchgeführt wird. Allerdings ist es nicht verwerflich nicht zu einem Tempeldienst zu erscheinen, außer es ist ein gesellschaftlich bedeutendes Ereignis, wie eine Baumweihe oder ein Feuerritus.

Rhetorische Sinnbilder der Gemeinschaft

Im Sprachgebrauch der Bevölkerung Galladoorns hat sich im Laufe der Jahrhunderte, in denen die Gemeinschaft die am weitesten verbreitete Glaubensgemeinschaft in Galladoorn war, die dazu noch weite Teile der grundlegenden Bildung der Bevölkerung übernahm, einige Sinnbilder niedergeschlagen, die auf dem Drachenglauben basieren. Hier eine Auswahl der bekanntesten und üblichsten Sinnbilder:

  • „Der Drache beschützt!” – Die gebräuchlichste Floskel in Galladoorn, die sowohl Kleriker als auch einfache Bevölkerung ständig benutzen. Auch Gebete werden mit dieser Floskel beschlossen. Im Alltag wird auch immer wieder „Der Drache bewahrt!” gehört, vor allem, wenn es um die Bewahrung und Erhaltung von Dingen geht.
  • „Für Mut, Liebe und Wahrheit!” – Eine oft gehörte Anrufung der Prinzipien zur Vervollständigung eines Ritus oder eines Gebetes. Wird bevorzugt von Klerikern der Gemeinschaft verwendet.
  • „Jmd./ Man sieht die Tore der Ewig Goldenen/ der Goldenen Stadt” – Dieser Ausspruch bedeutet, dass jemand dem Tode nahe ist und bald in das jenseitige Paradies des Drachenglaubens eingehen wird. Verwandt ist auch der Ausspruch: „Jmd./ Man wird in das Zwielicht eingehen!”
  • „Jmd./ Man besitzt den Mut des Drachen!” – Wenn jemand einen überragenden, fast tollkühnen Mut beweist, so wird dieser Spruch oftmals angewandt.
  • Jmd./Man ist vom Etzel verfolgt!” – Dies sagt man, wenn man vom Pech verfolgt zu sein scheint. Angelehnt ist dieser Ausspruch auf den Heiligen Etzel, der ein wahrer Pechvogel gewesen zu sein scheint. Gleichzeitig ruft man den Heiligen Etzel an, wenn man dieses Pech mit Gleichmut ertragen möchte, denn so gelang es diesem das Pech in seinem Leben zu überwinden.
  • „Jmd./ Man wandelt auf Laurias Pfaden!” – Wenn man seinen Platz im Leben gefunden hat oder diesem bereits folgt, so hört man in Galladoorn am ehesten dieser Spruch, der sich auf die Legende der Heiligen Laurias bezieht, die für die Heilige Ordnung der Dinge einstand.
  • „Liebe öffnet das Herz, Wahrheit den Geist!” – Gebräuchliches, leicht spöttisch gemeintes Sprichwort im Drachenglauben, wenn jemand der Meinung ist, dass ein anderer vorsätzlich lügt.
  • „Der Drache weist uns den Weg, und wir ebnen ihn!” – Gängiges Sinnbild des Selbstverständnisses der Kleriker der Gemeinschaft des Drachen.
  • „Jmd./ Man tut Wolfram’s Willen/ folgt Wolfram’s Weg!” – In Anlehnung an die Taten des Heiligen Wolfram erklärt man sein handeln und Tun.

Die Gemeinschaft

Die Gemeinschaft im Königreich Galladoorn

Der Große Drache gilt als Schutzpatron des Königreiches Galladoorn. Weite Teile des Adels und mehr als drei Viertel der Bevölkerung gehen in dem Glauben an den Großen Drachen auf. Der Rest verteilt sich auf andere tolerierte Glaubensgemeinschaften, wie dem Kult der Meret in Schwingenstein, dem Kult der Rosmerta in Rabenmund oder die Dreifaltigkeit, die besonders im Süden Galladoorns viel Gläubige hinter sich vereint. Auch die herrschende Familie Galladoorns, das edle Haus Eichenhain, ist seit der Gründung des Bruderreiches Galladoorn dem Glauben an den Großen Drachen treu geblieben. An diesem Punkt der Geschichte, der Gründung des Reiches Galladoorn, vollzieht sich auch der Ursprung der Gemeinschaft des Drachen, als die Patriarchen und ihre Kleriker aus dem Dunkel der Geschichte traten und gemeinsam mit den Heeren der vereinten Königreiche Eichenhain und Zwingern gegen jenen dunklen Orden der Schatten ins Felde zogen, die den Freien Willen der Völker Galladoorns bedrohten (siehe hierzu auch: Die Entstehungsgeschichte der Gemeinschaft des Drachen; Der Fall der Schatten).

Die Gemeinschaft nimmt die Aufgaben des alltäglichen Lebens in Bereichen der Bildung und Verteidigung gegen die finsteren Mächte gewissenhaft wahr. So stellt die Gemeinschaft ein Netz aus Klosterschulen zur Verfügung, an die jeder Bürger des Reiches Galladoorn, sei er von Stand oder gemein seine Kinder schicken kann, um sie bilden zu lassen.

Die Entstehungsgeschichte der Gemeinschaft des Drachen

Die Geschichte der Gemeinschaft des Drachen begann vor über sechshundert Jahren, in der Zeit, als das vereinte Königreich Galladoorn noch nicht existierte und auf dem Territorium des späteren Königreiches sich die zwei verfeindeten Königreiche Eichenhain und Zwingern bis aufs Blut bekämpften. Diese Zeit der Schwäche nutzte ein verbrecherisch veranlagter, schwarzmagischer Orden, um die beiden verfeindeten Reiche zu stürzen und auf ihrem Territorium ein Reich der Niedertracht und der Finsternis errichten zu können. Dieser Orden, der sich der Orden der Schatten nannte, hatte sich mit der Unterstützung dämonischer Kräfte ein finsteres Artefakt erschaffen, das sie als Gott verehrten. Natrach nannten sie es, und mit Hilfe der finsteren Macht jenes Artefaktes wollte der Orden der Schatten sich die Herrschaft über die zwei Reiche verschaffen. Die finsteren Horden des Ordens, bestehend aus Söldnern, Untoten und finsteren, dämonischen Rittern, mischten sich in die Kämpfe der zwei Reiche ein, und brachten beide in ihrer Überraschung und Unterlegenheit in ärgste Bedrängnis.

In diesen Zeiten der Not trat die Gemeinschaft des Drachen aus dem Dunkel und offenbarte den beiden Königen ihre Existenz. Die Gemeinschaft stellte einen kleinen, aber lichten Orden von Gläubigen dar, der dem Großen Drachen huldigte. Dieser hatte ihnen die Aufgabe gegeben, gegen die Unterdrücker des Freien Willens aller Lebewesen vorzugehen. Durch den Einfluss der Gemeinschaft des Drachen erkannte Hellbronn III., König von Zwingern die Not und beugte sich de Gunst der Stunde, und verzichtete auf seine Krone, und bot sie Siegmund von Eichenhain an. Eine Heldentat von epischem Ausmaß. So verschmolzen die beiden Reiche zu einer Macht, und Seite an Seite mit den Streitern der Gemeinschaft des Drachen wurde die finstere Bedrohung niedergerungen, an jenem Tag, den man heute den Tag der Dämmerung nennt, oder auch den Fall der Schatten (siehe dazu auch: Der Fall der Schatten).

Nach dem Sieg über die finsteren Mächte erlaubte König Siegmund, erster König des vereinten Reiches Galladoorn und benannt nach einem mystischen Helden gleichen Namens, der Gemeinschaft das Privileg auf seinem Land ihre Tempel zu errichten. König Siegmund, unter dessen Einfluss, der Legende nach, die Grundsteine für die trutzige Starkburg, die Burg der Könige Eichenhains, und die mächtige Zwingernburg, Stammsitz der Familie Zwingern, gelegt worden waren, und der im Schutz des Mittenwalds auf alle Zeit ruhen soll, war voll des Dankes gegenüber der Gemeinschaft des Drachen. So gewährte er ihnen noch weit mehr, als nur das Privileg ihre Religion frei auf dem Boden des Reiches entfalten zu dürfen. Er entschied, dass die Gemeinschaft nicht zur bestimmenden Religion des Reiches werden sollte, um sie frei von den Zwängen des Reichsprotokolls zu halten und ihnen damit völlige Handlungsfreiheit zu gewähren. Eine große Ehre, große Verantwortung und in der ganzen Reichgeschichte einmalige Gelegenheit für die Gemeinschaft des Drachen. Und selbst die Oberen der Gemeinschaft, die Patriarchen, sprachen sich dagegen aus, den freien Völkern Galladoorns einen Glauben aufzwingen zu wollen. Die Völker des Reiches sollten stets das Recht haben ihren Glauben frei wählen und praktizieren zu dürfen, sollte dieser nicht die Gebote des Freien Willens verletzen.

König Siegmund von Eichenhain selbst finanzierte den ersten Tempel der Gemeinschaft, der direkt auf der Starkburg errichtet wurde und für lange Jahrhunderte, bis er in der Dunklen Nacht, dem Kommen Gorr’Ha’Shadyans, zerstört wurde, religiöses und organisatorisches Zentrum der Gemeinschaft des Drachen war. Im Laufe der kommenden Jahrhunderte festigte die Gemeinschaft des Drachen ihre Stellung als vorherrschende Religion im Reich. Bis heute nimmt sie ihre Aufgaben als Beschützer und Lehrer des Volkes und des Reiches mit großer Ernsthaftigkeit wahr.

Die Aufgaben der Gemeinschaft

Die Gemeinschaft hat vom Großen Drachen drei Aufgaben gestellt bekommen, um in seinem Sinne auf der Welt zu handeln. Die Aufgaben, so wie sie in der Chronik des Drachen stehen:

Die erste Aufgabe der Gemeinschaft: Stehet den freien Lebewesen der Welt stets bei und bewahrt sie vor den Einflüsterungen der Finsteren Götter. Stehet ihnen bei im Kampfe gegen die Verderbnis und reinigt die Welt von den Schergen der Feinde des Freien Willens, denn solange sie sind, werden die Lebewesen der Welt nicht frei sein können.

Die zweite Aufgabe der Gemeinschaft: Lehret den freien Lebewesen der Welt stets den Freien Willen, denn sie haben von mir das Recht verliehen bekommen stets frei und ohne Zwang handeln zu können. Helfet ihnen zu jeder Zeit ihr Recht zu erkennen und es zu verstehen. Lehret den Lebewesen stets die Wahrheit über das Dasein der Welt, auf das sie selbst erkennen mögen, welches Recht ihnen von mir gegeben sei.

Die dritte Aufgabe der Gemeinschaft: Lehret die Lebewesen der Welt stets die Liebe zum Leben, und dass es ein Geschenk ist, welches es zu achten gilt, bei einem selbst und bei seinen Brüdern und Schwestern, die da sind, alle Lebewesen der Welt, die im Freien Willen handeln und danach streben, denn alles hat seinen Sinn und seinen Platz in der Weite der Schöpfung.

Ziele der Gemeinschaft

  • Schutz der Gläubigen
  • Wahrung des Freien Willens
  • Erhaltung des Friedens
  • Erhaltung des drachengefälligen Reiches Galladoorn
  • Bekämpfung des Einflusses der Finsteren Götter auf die Sterblichen

Die drei Säulen der Gemeinschaft

Es gibt nach dem Noviziat, in denen man die grundlegenden Regeln des klerikalen Lebens lernt, drei Wege, für einen davon sich ein Novize entscheiden muss. Diese drei Wege bilden die Säulen des Glaubens und der Gemeinschaft.

Liebe

Beschreitet man den Weg der Liebe, so wird man zum Legaten geweiht. Der Legat bringt den Glauben zu seinen Mitmenschen und predigt ihnen die Lehren des Großen Drachen. Legaten stellen die Masse der Dorfpriester. Sind Legaten aufrecht im Glauben und fleißig im Leben, so können sie den Rang des Auguren erreichen, der Gemeinschaftsfürsten, die mehreren Dorflegaten vorstehen und die Interessen ihrer Gläubigen im Kloster beim Keruphen vertreten.

Mut

Beschreitet man den Weg des Mutes, so wird man zum Defensor geweiht, zum Schildarm der Gemeinschaft. Der bewaffnete Schutz der Gläubigen steht hier im Vordergrund. Sind die Defensoren glühend im Glauben und ist ihr Schildarm stark, so mag Seraphin, der Engel des Großen Drachen, sie zu sich rufen, um sie in den Rang eines Seraphen zu erheben, eines Paladins des Großen Drachen, um an vorderster Front gegen die Schergen der Finsteren Götter zu streiten.

Wahrheit

Beschreitet man den Weg der Wahrheit, so wird man zum Kurator geweiht. Kuratoren sind die Wissenden der Gemeinschaft. Das erlangen und bewahren des Wissens ist ihre Aufgabe. Ihr Platz in der Welt sind die Skriptorien der Klöster. Sind Kuratoren rein im Glauben und Wissend um die Lehren des Großen Drachen, so mögen sie zu Keruphen aufsteigen, den Gemeinschaftsfürsten in deren Händen die Leitung der Klöster und deren Gemarkungen liegen.

Selbstdarstellung

  • Das Zeichen der Gemeinschaft ist der eingerollte, schwarze Drache auf weißem Grund.
  • Die Kleriker der Gemeinschaft kleiden sich in die Farben Weiß (für die Liebe), Grau (für den Mut) & Schwarz (für die Wahrheit).

Hierarchie der Ordensämter

  • Zuoberst stehen die drei Patriarchen. Sie werden vom Großen Drachen selbst ernannt und offenbaren sich nur in Zeiten der Krise.
  • Als leuchtende Vorbilder gelten die Oktarchen, reine Verkörperungen der acht Tugenden. Sie sind sehr selten und noch nie waren alle acht Oktarchen zeitgleich besetzt.
  • Die Prioren rekrutieren sich aus den Reihen der Priesterränge. Sie leiten die Klöster der Gemeinschaft in den Provinzen. Solange die Patriarchen sich nicht offenbart haben leitet der Rat der Prioren die Gemeinschaft. Aus ihren Reihen wählen sie den Primus Priorus, den ersten unter ihnen und ihr Sprecher. In der Regel wird dieser Posten an den Prioren der Freien Hallen in der Kronmark vergeben.
  • Eine spezielle Kaste der Krieger bilden die Söhne Seraphins, die sogenannten Seraphen. Sie sind Seraphins, des Engels des Großen Drachens, erwählte Streiter.
  • Die große Masse der Gemeinschaft bilden die Priester, namentlich die Kuratoren, Legaten und Defensoren der Gemeinschaft. Sie sind die fleißigen Hände des Klerus.
  • Die Novizen wollen ihrem glühenden Glauben Taten folgen lassen und eines Tages den Glauben in die Welt hinaus tragen dürfen.
  • Die Laienschwester und –brüder sind vielerorts die helfenden Hände des Klerus und stehen auf unterster Stufe der Kirchenhierarchie.

Anreden für Kleriker der Gemeinschaft des Drachen

Für die Gläubigen sind die Kleriker der Gemeinschaft vom Großen Drachen berührte Wesen, insbesondere wenn diese Kleriker die Weihe empfangen haben. Daher gibt es für die Kleriker der Gemeinschaft spezifische Anreden, die sich im Laufe der Jahrhunderte sowohl innerhalb der Gemeinschaft, aber vor allem beim einfachen Volk und dem Adel, durchgesetzt haben.

  • Novize: Novize/ Vorname
  • Legat/ Kurator/ Defensor: Ehrwührdige/r oder auch „Vater“
  • Seraph: Erleuchtete/r
  • Prior: Hochwürdige/r oder auch Euer Gnaden
  • Oktarch: Erwählte/r
  • Patriarch: Erhabene/r

Bei Gleichrangigkeit der Kleriker untereinander wird der entsprechende Titel dem jeweiligen Rang entsprechen genutzt oder einfach „Bruder“ oder „Schwester“.

Politischer Einfluss

Der politische Einfluss ist sowohl marginal, als auch gewaltig. Einerseits ist die Gemeinschaft aus dem Hofprotokoll ausgeschlossen, was ihnen jede Mitsprache in politischen Belangen erst einmal verbietet. So haben sie wieder Rang und Titel in der Adelshierarchie des Reiches Galladoorn und es ist ihnen nicht gestattet Gemarkungen des Reiches zu verwalten. Aber durch den enormen Einfluss auf die Gläubigen, zu denen nicht zuletzt auch so mancher Vertreter des hohen und höchsten Adels Galladoorns zählt, können sie so ziemlich jede Entscheidung zumindest indirekt beeinflussen. Auch verschafft ihnen der Ausschluss vom Hofprotokoll enorme Freiheiten im politischen Spiel, so dass die Gemeinschaftsvertreter am Hofe (im Idealfall der Archont) sich an viele Regeln des politischen Spiels schlichtweg nicht halten muss. Es ist eine schwierige, aber für die zumeist gemeinen, aber doch sehr schlauen Mitglieder der Gemeinschaftshierarchie eine durchaus gewinnbringende Regelung.

Menschenbild

Dem Menschen und allen Lebewesen ist der Freie Wille gegeben, der ihnen die Möglichkeit verschafft ihr Leben so zu leben, wie sie es für richtig halten. Aber die Lehren des Großen Drachen gebieten auch seinen Platz im Gefüge des Lebens einzunehmen, denn jedes Lebewesen hat Aufgaben, die sie im Sinne der Gemeinschaft zu übernehmen hat.

Feindbild

Die Finsteren Götter in der Ödnis der Äußeren Leere, jenseits der Penumbra und den Mauern der Ewig Goldenen Stadt, wollen die Lebwesen der Welt verderben und versklaven, so dass sie wieder auf die lichte und fruchtbare Welt zurückkommen können, um hier ihr verderbtes Reich zu errichten, in der die Lebewesen der Welt als Sklaven dienen sollen. Ihre Erfüllungsgehilfen auf den Weiten der Welt sind die Damones und andere, niedere Schergen, einstmals Seelen ungläubiger, verstorbener Lebwesen der Welt, die den Weg zur Ewig Goldenen Stadt nicht fanden, sondern den Irrlichtern am Rande der Penumbra folgten. So gelangten sie in die Domänen der Finsteren Götter in der Äußeren Leere, wo sie gefoltert versklavt und verstümmelt wurden, und ihre Seelen in künstliche Körper gesperrt wurden, entstellte und entartete Parodien des Lebens und Gefängnisse für die gemarterten Seelen. Diese Damones und andere Unwesen werden nun zur Welt geschickt, durch den Götterbann hindurch, den sie zu beseitigen trachten. Sie sind die zahllosen Heere der Finsternis, gegen die die Gemeinschaft die Gläubigen mit Schwert und Wort zu schützen hat.

Orden und Laienbruderschaften

Die Betschwestern von Eberwald

Die Betschwestern aus Eberwald stellen einen überwiegend weiblich besetzten Laienorden aus Zwingern dar. Entstanden ist er parallel zu dem Feldlazarett in der Gemarkung Mümlingswacht in Zwingern, wo es nach der Dunklen Nacht und dem jahrelangen Krieg einfach nicht mehr genug Legaten gab, um die medizinische Versorgung der Kriegsversehrten zu gewährleisten. Vom Prinzip der Liebe geleitet bildete sich so der Laienorden aus. Die Betschwestern gelten heute als beste Heilerinnen innerhalb Zwingerns. Sie unterstützen die Legatin Katharina maßgeblich beim Aufbau des neuen Gemeinschaftshospitals in Eberwald.

Die Bruderschaft der Erioniten

Die Bruderschaft der Erioniten ist ein etwas mysteriöser Laienorden aus Leutern. Dem Vernehmen nach haben diese Laienbrüder den verstorbenen guten König Erion zum Heiligen der Gemeinschaft erklärt und verehren diesen mit tiefster Inbrunst. Nach seinem weisen Vorbild versuchen sie zu Handeln und zu raten. Niedergelassen hat sich dieser Laienorden in Sichtweite der leuternschen Klosterfeste des Fürsten Galan in der Gemarkung Leutern, die jener zu Ehren des guten Königs Erion erbauen ließ. Es wurden schon vereinzelte Stimmen laut, dass es sich bei den Erioniten um reine Spinner handelt, die ihren Verstand in den harten Zeiten des Krieges verloren haben und den alten Zeiten nachtrauern. Da sie aber in ihrem Lager mit dem kleinen Tempel eine ambitionierte Armenspeisung und wohl von harmloser Menschengüte sind, lässt sie der Fürst gewähren.

Die Doloristen

Entnommen den Ausführungen zu den verschiedenen Formen der Verehrung des Großen Drachen von Pater Melchior, Kurator der Ordensfeste Sternbach zu Ravenhoff, gegeben im 20. Regierungsjahr seiner königlichen Majestät Christopherus des Gerechten

KAPITEL XXI „von Flagellaten und Doloristen“

Und so finden wir in den Reihen unserer Gemeinschaft auch immer wieder Jene, die der Überzeugung folgen, dass das aufrecht gesprochene Gebet eines Opfers aus eigener Kraft bedarf, gleichsam um sich auszuzeichnen unter der Masse der Bitten, die in jeder Stunde an den Großen Drachen und seine Heiligen getragen werden. Und sie geißeln ihr eigen Fleisch mit Ruten und Peitschen, und erlangen im Schmerz der eigenhändigen Züchtigung die Klarheit, die es ihnen gestattet, ihr Streben in klares, gefälliges Wort zu fassen.

Im Osten des Reiches, besonders in den adeligen Häusern des Fürstentums Rabenmund trifft man auf Jene, die von sich selber als Doloristen sprechen. In jungen Jahren verbrachte der Autor selbst einige Jahre als Hauspriester einer Familie, die sich als Doloristen bekannten. Obschon ihre Form des „dringenden Gebets“ dem Autor zu Anfang als sonderlich und befremdlich vorkam, so mochte doch an keinem Tag meiner Zeit in diesem Haus auch nur der geringste Zweifel an der Drachengläubigkeit des Haushalts bestehen, und schon seit dem zweiten zwingener Konvent hat der Orden jene Praxis als im Grunde dem Großen Drachen gefällig bezeichnet und somit legitimiert . Die Überzeugung, dass Schmerz die Seele reinigt, und dem Gebet die Kraft verleihen mag, direkt in die Goldene Stadt zu schallen, gestattet es jenen Gläubigen, den eigenen Körper als Altar und zu gleicher Zeit als Opfergabe an den Großen Drachen zu betrachten. Oftmals über Stunden mag solches „dringendes“ oder „drängendes“ Gebet gesprochen werden, stetig begleitet von rhythmischer Züchtigung mit allerlei Utensil, von der hastig geschnittenen Weidenrute bis hin zur kunstvoll verzierten und vergoldeten sogenannten Virtuosa (entlehnt dem altthaskarischen Begriff der Tugendhaften) , einer achtschnürigen kurzen Geissel, wobei jede der Schnüre für eine andere der Tugenden steht und mit jeweils drei Knoten versehen ist, die für die drei Prinzipien der Gemeinschaft stehen.

Das drängende Gebet selbst wird in allerlei Form geführt, sei es in wiederholendem Flehen an den Großen Drachen, als Bekenntnis zum Licht und dem Kampf wider die Finsternis und ihre Schrecken, als Anrufung um Schutz und Beistand in Not und Verzweiflung. Die Anrufung erfolgt im Kantus, der über die heiligen Zahlen entworfen ist. So mag ein kurzes Gebet, zum Beispiel um Vergebung für eine als alltäglich zu betrachtende Sünde, bereits mit drei einzelnen, und dennoch heftig geführten Streichen begleitet sein. Der Autor selber war aber auch bei dem erfolglosen Versuch einer Oratio Maxima zugegen, bei dem das Drängende Flehen über acht Kanti mit jeweils acht mal acht Streichen auf Rücken, Gesäß und Flanken begleitet wurde, was um ein Haar den Tod jenes drachenergebenen Mannes zufolge gehabt hätte. Und auch beinahe jede andere Kombination aus dreien und achten mag genutzt sein, wobei es dem Betenden selber obliegt, die für sein Anliegen richtige Fülle und Länge der Kanti zu finden.

Über viele Jahre haben sich viele unserer Brüder und Schwestern an mich gewandt und ihr Unverständnis über das Tun der Doloristen zum Ausdruck gebracht. Und obschon es mir gegeben war, sie von der Drachengefälligkeit jenes Handelns zu überzeugen, so bleibt doch in den Augen vieler ein Rest von Unbehagen. Den eigenen Körper zum Opfer zu küren, gar das eigene Blut zu vergießen, um sein Flehen zum Ausdruck zu bringen, wird nicht ohne Grund oftmals hinterfragt, gibt es doch jene, die deutliche Worte dazu sprechen, dass der Gläubige stark sein muss, um der Finsternis zu trotzen, und sich nicht selber durch Verwundung schwächen darf. Und so sehr ich auch zu jeder Zeit bereit bin, jene Doloristen und ihr Tun zu rechtfertigen, so sei mir doch offenes Wort auch an ihre Gemeinschaft gestattet, denn ohne Frage birgt das Dringende Gebet auch Gefahren, wenn Schmerz nicht mehr Mittel bleibt, sondern Zweck wird, und der schmerzliche Rausch das Wort an den Großen Drachen unterhöhlt. „Achtet auf Euren Streich!“ sage ich jenen „und rüstet Eure Seele, bevor Ihr Wort und Geissel erhebt, denn Euer Blut ist köstlicher Wein für die Schergen der Finsternis, und sein Geruch lockt sie über Meilen in Eure Nähe. Aus der Dunkelheit suchen sie einen einzelnen jener kostbaren Tropfen zu haschen, und so wie Euer Schmerz euer Flehen zu den Toren der Goldenen Stadt trägt, so trachten sie danach, aus eurem Blut eine Botschaft in die Finsternis jenseits des göttlichen Bannes zu entsenden, auf das sich fremde Augen auf Euch richten mögen, und Euren Glauben versuchen und mit Verzweiflung und Trug zu prüfen suchen.“

Das Sakrale: Was man noch wissen sollte

Heilige, Propheten & Erwählte

Seraphin, manchmal auch St. Seraphin „Imperatrix“ (die „Heerführerin“), die Anführerin der himmlischen Heerscharen

Seraphin ist die Botin des Drachen, seine Stimme und die Führerin aller Krieger der Gemeinschaft des Drachen, ob lebendig oder tot. Alle Defensoren, Seraphen und Exarchen, sogar die Ritter der Nacht, sehen sie als die höchste Heerführerin im Kampf gegen die Mächte der Finsteren Götter an. Sie offenbart sich den Sterblichen nur selten, und dann in besonderen Situationen. Ihr Ursprung ist unbekannt, aber den Gläubigen ist nur wichtig ist, dass sie ist, und dass sie den Sterblichen in ihrem ewigen Kampf gegen die Brut aus den niederen Horten der Finsteren Götter hilft.

St. Ruben „Viator“ (der „Wegweisende“), der ewige Märtyrer & Wegweiser von Penumbra

Der Heilige Ruben gilt der Gemeinschaft gemeinhin als der Oktarch der Opferbereitschaft. Lange Jahre studierte er die Texte der großen „Chronik des Drachen“ und des „Liedes des Anfangs“, sowie die „Fänge der Finsternis“. Und er erkannte, dass die Macht der Finsternis sich in der Ausbeutung der verirrten Seelen innerhalb der Penumbra, die sie in die Niederhöllen lockten und dort für ihre Zwecke manipulierten, manifestierte. Diese Erkenntnis wurde für ihn fast zu einer Besessenheit. Als dann seine Zeit auf der Welt zu Ende ging und er starb, so deuten es uns einige Textstellen in den Weihetexten der Kleriker der Gemeinschaft in der Großen Chronik an, kam er in die Penumbra, wachen Geistes, und für einen winzigen Moment erblickte er die Tore der Ewig Goldenen Stadt. Dann aber wandte er seine Augen ab und schwor sich, so lange nicht durch jene Tore zu schreiten, solange noch verirrte Seelen den Fängen der Finsternis anheim fielen. Und so begann er schwächeren Seelen, die den Weg selber nicht erkennen konnten, den Weg zur Goldenen Stadt zu zeigen, auf dass sie niemals den Finsteren Götter mögen dienen können. Und der Große Drache soll über sein Opfer erfreut gewesen sein und gewährte ihm große Macht, das es ihm möglich sei viele der Verirrten mehr zu leiten. Und der Große Drache gab ihm das Versprechen, dass wenn seine Aufgabe und sein Schwur erfüllt seien, er belohnt werde, die Ewig Goldene Stadt endlich würde betreten können und dort zur rechten den Großen Drachen sitzen würde, auf gleicher Höhe, wie Seraphin, der Engel des Großen Drachen, in ewigen Frieden und ewiger Freude. Obwohl die Geschichte des St. Ruben nur eine alte Legende ist, wird sein Name in der Gemeinschaft als der des größten und heiligsten Märtyrers geführt, den es in der Geschichte der Gemeinschaft je gegeben hatte, und je geben wird. Denn welches Opfer kann größer sein, als es sich selbst zu versagen, zum Wohle anderer, durch die Tore der Ewig Goldenen, der Stadt der Götter zu gehen?

St. Gadon „Iratus“ (der „gerechte Zürnende“), der Heilige des gerechten Zorns

Der Heilige Gadon war ein Seraph der Gemeinschaft, der nach Schwingenstein kam, um die Provinz für den Glauben an den Großen Drachen zu gewinnen. Dort geriet er mit seinen Anhängern in einen epischen Kampf mit einen mächtigen Damones und seinen Dienerkreaturen, die sie des Nächtens überraschten. Der Seraph ergriff in der Schlacht eine Standarte der Gemeinschaft, eine Banner geknüpft an eine Lanze, und diese leuchtete in einem goldenen Licht auf. Die Stimme Seraphin erklang und segnete diese Lanze mit dem Licht des Großen Drachen. Mit diesem Feuerbrand stritt der Seraph nun mit den Kreaturen der Finsternis und besiegte sie. Zuletzt stieß er dem Damones die Lanze durch den Leib und nagelte in so an die Felsen auf jenem Hügel, wo diese Kreatur schließlich verendete. Seit jenem Kampfe wurde Gadon als Heiliger verehrt. Die Stelle, an dem der Heilige Gadon seine Lanze mit göttlicher Macht unverrückbar in den Boden gerammt hatte, steht heute die Ruine des Klosters Feuerlanze, dass zu Ehren jenes vorbildlichen Streiters errichtet wurde.

St. Alessandrion „Custos“ (der „Beschützer“), der Schild des Glaubens & der erste Defensor 


Der Heilige Alessandrion ist der erste Defensor der Gemeinschaft. Persönlich berufen von Seraphin, der Anführerin der himmlischen Heerscharen. Ursprünglich war der Heilige kein Teil der damaligen Gemeinschaft des Drachen, sondern ein schlichter Bauernjunge. Doch er war so reinen Herzens und so voller Mut und Glauben, dass ihm nach einem großen Unglück, Seraphin erschien. Es war das zweite Mal, dass Seraphin sich selbst den Sterblichen zeigte. Sie überreichte Alessandrion das Heilige Schild des ersten Defensoren, die Angelosschale, und trug ihm auf Defensoren zum Schutze der Gläubigen auszubilden, und so die Seraphen zu entlasten. Später in seinem Leben gelangte er in die Domäne eines mächtigen Damones und befreite dort einige Gläubige und zerschlug die weltliche Hülle des mächtigen Schattenfürsts. Schwer verletzt schleppte sich Alessandrion zurück in die Welt. Dort sandte ihm der Große Drachen, bewegt von seinem Mut und seiner Opferbereitschaft, eine kleine Phiole, die mit den Tränen des Großen Drachen gefüllt war. Mit diesen erlangte er Heilung und wurde daraufhin als Heiliger verehrt. Dort von er auf die Welt zurückkehrte steht heute das Kloster Rothengrund, und die Phiole mit den Tränen des Drachen wird dort bis zum heutigen Tage aufbewahrt.

St. Wolfram „Pugnator“ (der „Streiter“), der Heilige Streiter & Schutzpatron der Schwachen

Der heilige Wolfram gilt als einer der wichtigsten Heiligen der Gemeinschaft des Drachen. Sein Werk war die Schleifung des sogenannten Hexenzackens. Sein Handeln gilt als vorbildlich und sein Opfer als unerreicht. Während des schon verloren geglaubten Kampfes um die finster besiedelte Feste Hexenzacken vertiefte sich der bereits tödlich verletzte Streiter in eine solche reine Ektase, dass göttliches Licht ihn zu durchströmen begann, und er, gehüllt in die heilige Aura, die Kreaturen der Finsternis zu töten bis keine mehr übrig war. Danach erlosch das Licht und Wolfram sank tot zu Boden. Er gilt als der idealtypische Streiter in der Gemeinschaft und wird gerne und oft als Vorbild zitiert.

St. Simon „Sanator“ (der „Heilende“), der Schutzpatron der Siechenden 


Der Heilige Simon war ein Legat der Gemeinschaft, der im Jahre 40 Erion sich in dem Dorf Eberwald in Zwingern mit den Auswirkungen einer verheerenden Seuche gegenüber sah, die die dortige Bevölkerung bedrohte. Obgleich er sich selbst ansteckte, so betete er inbrünstig zum Großen Drachen, er möge ihm genug Zeit geben noch ein Heilmittel zu entdecken, nicht um seines eigenen Lebens Willen, sondern um die Menschen in diesem Dorf zu retten. Dies wurde ihm gewährt, und noch bevor er selbst der Seuche erlag, hatte er ein Gegenmittel zusammen gebraut, mit dem viele Leben in dem Dörfchen Eberwald gerettet werden konnten. Ihm zu Ehren baute man dort das Kloster des Hl Simon auf, und die große Kunst der Heilkunde wird dort vordringlich gelehrt und praktiziert. Das Lazarett von Eberwald, entstand in der Zeit des Krieges gegen das finster besetzt Erbnacht, ist der Klosteranlage angeschlossen und ist wohl derzeit der beste Ort in Galladoorn um Heilung zu erlangen.

St. Etzel Tranquillus“ (der „Ausgeglichene“), der Beschützer vor den kleinen, unangenehmen 
Dingen

 & Schutzpatron der Landsknechte

Hinter dem Heiligen Etzel steht der ehemalige, allerländische Ritter Etzel von Bernheim, geboren von edlem Geschlecht, der im Jahre 2 Albrecht nach Galladoorn kam, seine Ritterwürde ablegte und sich der Gemeinschaft des Drachen anschloss. Er litt unter einem unsäglichen und sprichwörtlichen Pech, dass an ihm zu haften schien, und dass ihm auch zu einem Eintritt ins Kloster getrieben hatte. Während seiner Zeit im Kloster entwickelte er eine gleichmütige Ruhe, um mit den kleinen Problemen, die ihn züchtigten zurecht zu kommen. Seine Selbstbeherrschung färbte auf die Leute in seinem Umfeld ab, und so galt er bald in seinem Rang als Kurator der Gemeinschaft als großer Schlichter und ausgeglichener Lehrmeister, der die Ruhe und den Frieden brachte. So wurde er überall im Reich bekannt und bewundert. Und bald nach seinem Tod erlangte er den Status des Heiligen, den er wurde immer angerufen, wenn man sich mit den kleinen und großen Problemen des Lebens konfrontiert sah und Beistand benötigte. Der Gedanke an den Heiligen Etzel beruhigte die Leute und gab ihn die Ruhe und Ausgeglichenheit, um mit den Problemen des Lebens fertig zu werden.

St. Kunigunde „Amana“ (die „Liebende“), die Schutzpatronin der Eheleute und Bauern 


Die Heilige Kunigunde war eine Legatin des Großen Drachen, die sich für die Rechte der Gemeinen und einfachen Leute einsetzte. Sie stand auf gegen Unrecht jeder Art und besonders, wenn es von Vertretern der Oberschicht verübt wurde und die Leute hilflos und ihrer Wut und Verzweiflung waren. Dort wo andere verzagten blieb sie erfolgreich. Ihre Legende berichtet davon, wie sie eine junge, gerade frisch vermählte Gemeine gegen einen lüsternere Adeligen verteidigte, der die junge Bauerstochter rauben wollte. So stark war das Begehr des Adeligen, dass er die Heilige dreimal zu Tode bringen lassen wollte, sie aber durch kein Werk zu Tode zu bringen war.

Nach dem dritten Mal ließ der Adelige verschreckt und ernüchtert ab von seinem schändlichen Tun und ging selbst ins Kloster, wo er ein tüchtiger Gläubiger der Gemeinschaft des Drachen wurde und sich nie wieder eines Verbrechen oder Unrechts schuldig machen sollte. Die Heilige Kundigunde wird bis auf den heutigen für ihren Einsatz, der selbst einen gewaltsamen Tod überwand, als Schutzpatronin der einfachen Leute verehrt.

St. Ryx „Lucerna“ (die „Leuchtende“), die Schutzpatronin von Feiern & Bringerin des Lichts 


Die Ryx, die Heilige, die Gutherzige und ihre kleine, feine Laterne ist diejenige, die den Ritus des Lichterfestes als erste lehrte und den Menschen so Hoffnung in der finstersten Nacht des Jahres brachte. Sie riet den Menschen sich in der dunkelsten Nacht zu versammeln, sich zu wärmen, lustig zu sein und zu feiern und in spätester Stunde, der dunkelsten Stunde der Nacht, alles Licht zu löschen und dem Großen Drachen und seinem Werk zu vertrauen. Und sie brachte das Licht und zündete all ihre Kerzen wieder an und brachte so das Licht des Großen Drachen zurück in die Welt, so wie der Glauben die Seele erhellt. Ihr zu Ehren wird das Lichterfest alljährlich in der dunkelsten Nacht des Jahres gefeiert, und immer noch wird das Licht gelöscht und symbolisch wieder entzündet und weitergegeben.

St. Severus „Sacrificius“ (der „Opferbereite“), Schutzpatron der Verzweifelten 


Der Heilige Severus ist der jüngste unter den Heiligen und sein Name ist derzeit noch nicht weit verbreitet. Heilig gilt er derzeit vor allem im Nordwesten Trons, unter den Einwohnern der Dörfer Graumühlen und Nymphengrund. Hinter dem Heiligen Severus steht ein Defensor thaskarischer Abstammung namens Severus Aquilianus. Obwohl ursprünglich Bürger des Imperiums, verschlug es Severus nach Galladoorn und in die Gemeinschaft des Drachen, die ihn als Novizen der Gemeinschaft ausbildete. Während des Erscheinens des Lumpenmannes in Graumühlen opferte er nicht nur sein Leben um die Seelen einiger Verstorbener vor dem seelenverschlingenen Monstrum zu bewahren, sondern entzog, als seine weltliche Hülle von dem Lumpenmann beherrscht wurde, sich diese Hülle der Kontrolle des Monstrums. So gelange es ihm sich in den Tempel der Gemeinschaft zu begeben, um dort geschützt vor dem Einfluss der finsteren Mächte, bis zu seiner Verbrennung aufgebahrt zu bleiben. Sein Handeln, dass selbst über den Tod hinaus untadelig blieb, war eine Inspiration für die Bewohner des Dörfchens Graumühlen, die den Defensoren zu einem Heiligen erklärten und ihn dort als Schutzpatron der Verzweifelten verehren.

St. Laurias „Vocatora“ (die „Ruferin“), die Verkünderin der Heiligen Ordnung 


Laurias ist der Name einer Legatin, die die Lehre des Freien Willens und die Ordnung der Welt verbreitete. In ihrer Zeit geschah es nämlich, dass ein gewalttätiger Mob von niederem Stande sich anschickte unter dem fehlinterpretierten Prinzip des Freien Willens das Land zu verwüsten und Krieg mit den höheren Ständen vom Zaun zu brechen. Doch Laurias trat mit Wundermacht zwischen die Horden und berichtete von der wahren Natur des Freien Willens. Und ihre friedliche Aura und ihr sanftes Wort waren wohl der göttlichen Macht und die Gemüter beruhigten sich und der Bürgerkrieg wurde verhindert. Und jeder im Reich neigt bis zum heutigen Tage sein Haupt in Demut, ob der Verkünderin der Heiligen Ordnung, denn der gesellschaftliche Frieden in Galladoorn ist ihrem sanften Wesen, der Reinheit ihres Glaubens und der daraus folgenden Heiligkeit ihres Sein zu verdanken.

 St. Isabella „Electa“ (die „Auserwählte“), die Auserwählte des Großen Drachen

Am ersten Tage des siebten Monats im Jahre 6 Viviane geschah es, dass in den Hallen der Starkburg Königin Vivianes die Stimme Seraphins, des Engels des Großen Drachen zu der jungen Ritterin Isabella von Tiefensee sprach und ihre Auserwähltheit durch den Großen Drachen verkündete. Die himmlische Heerführerin, für alle bis auf die Auserwählte Unsichtbar, sprach zu ihrer Erwählten, so dass es alle zu hören vermochten. In tiefster Demut akzeptierte die überwältigte Ritterin ihre Wahl und gelobte für diese Aufgaben einzustehen. Selbst ihre königliche Majestät Viviane von Eichenhain lobte den Tag als segensreich und bald schon erhob sie die Ritterin zur Baronin des geprüften Provinz Erbnacht, den die Auserwählte des Drachen gewissenhaft für die Krone wiederaufbaute. Ihr wurde das heilige Schwert des ersten Königs Galladoorns „Siegmunds Sieg“ übergeben, welches sie seit dem führte. Immer wieder aber führten sie die ihr übertragenen Aufgaben des Drachen in die Fremde. Ein verschollener König wurde gefunden. Sie selbst entflammte in vielen Herzen wieder das Feuer des Glaubens und langsam begann die durch den zweiten Fall der Schatten angeschlagene Gemeinschaft sich wieder zu erheben. Zuletzt gelang es ihr den goldenen Brunnen wiederzfinden, jenem verlorenen Heilgen Ort, an dem der Große Drache um die Welt weinte. Sie brachte jene Phiole in das Kloster Rothengrund zurück, in dem die reinen Tränen des Großen Drachen verwahrt wurden. Ihren Ritterbrüdern und Ritterschwester, wie auch dem einfachen Volke war sie so stetes Vorbild im Glauben und Handeln. Noch im Leben wurde sie bereits als Heilige der Gemeinschaft verehrt. Sie bewältigte alle ihr gestellten Aufgaben gewissenhaft, bis sie schließlich und noch jung an Jahren eines Tages vom Großen Drachen selbst der Welt entrückt und in die Ewig Goldene Stadt geholt wurde.

Heilige Artefakte & wundertätige Objekte

Verwahrte Artefakte

  • Die „Chronik des Drachen“ (derzeit in der Verwahrung des Seraphen Erion von Drachenfels)
  • „Siegmunds Sieg“, das Schwert König Siegmunds (heute geführt von Isabella von Tiefensee)
  • Die „Tränen des Drachen“ in der goldenen Phiole zu Rothengrund
  • Die Schreibfeder des letzten Patriarchen zu Eberwald

Verlorene Artefakte

  • „Aetherlohe“, die „Feuerlanze“ des Hl. Gadon
  • Die „Angelosschale“, der Schild des Hl. Alessandrion
  • Die goldene Laterne „Güldenschein“ der Hl. Ryx

Heilige Orte & Stätten der Macht

  • Die Siegmundsgruft und die Marlithiakapelle zu Eichenhain
  • Der Schrein des Heiligen Wolfram und die Feste Wolframswacht zu Zwingern
  • Der Goldene Brunnen im Kloster Rothengrund zu Rabenmund
  • Der Jerganssteig zu Erbnacht
  • Das Klagefeld zu Schwingenstein

Feiertage

In der Gemeinschaft des Drachen existieren vier große Feiertage, die von jedermann in Galladoorn gefeiert werden, auch wenn sie anderen Glaubensgemeinschaften angehören.

Tag der Dämmerung

Am Tag der Dämmerung wird traditionell der Sieg über den Orden der Schatten vor über fünfhudert Jahren gefeiert, der später zur Gründung der vereinten Königreiche führte. Der Feiertag wird am einundzwanzigsten Tage des dritten Monats gefeiert (dem 21. März, Realzeit). An diesem Tag gedenkt man der Opfer der Schlachten und des großen Heldenmutes der Krieger der zwei Königreiche und natürlich der Streiter der Gemeinschaft des Drachen, die damals in der Schlacht kämpften, der das Königreich Galladoorn seine Existenz und Freiheit zu verdanken hat.

Zweikönigstag

Am Zweikönigtag wird die Vereinigung der zwei Königreiche Eichenhain und Zwingern gefeiert. Der Feiertag wird am einundzwanzigsten Tage des sechsten Monats gefeiert (dem 21. Juni, Realzeit). In einem symbolischen Festakt lässt man die beiden Könige der alten Zeit und ihre Erben, die die folgenreiche Entscheidung fällten, die Reiche zu vereinigen, hochleben. Zu diesem Zweck werden allerorts große Volksfeste veranstaltet, auf die jedermann eingeladen ist. Gaukler und Akrobaten zeigen hier ihre Künste. Es wird zusammen getrunken und gegessen.

Tag der Ernte

Der Tag der Ernte stellt das klassische Erntedankfest dar, wie viele Reiche es zelebrieren. Der Feiertag wird am einundzwanzigsten Tage des neunten Monats gefeiert (dem 21. September, Realzeit). Dazu wird nach dem Einholen der Ernte ein Teil der eingebrachten Lebensmittel zu einem Festmahl umgearbeitet, das man nach althergebrachter Tradition mit Verwandten und Freunden im trautem Heim einnimmt.

Lichterfest

Das Lichterfest feiert man in der längsten und dunkelsten Nacht des Jahres, die man mittlerweile nach dem begangenen Fest, die Lichternacht nennt. Der Feiertag wird am einundzwanzigsten Tage des zwölften Monats gefeiert (dem 21. Dezember, Realzeit). In jener dunklen Nacht ist die Trennschicht zwischen der Ebene der Welt und der Ebene der Geister am dünnsten und die Geister der Verstorbenen vermögen es in die Welt der Lebenden zu greifen, und die Mächte der Finsternis haben größere Macht als sonst. So trifft man sich in jener Nacht in den Tavernen und Gaststätten, damit man nicht allein sein muss. Im Laufe des Abends werden bei gemeinsamer Einnahme von Speis und Tranke nach mannigfaltigen Spielregeln Punkte vergeben, und schließlich wird mit jenen Punkten, bevor die Nacht die düsterste Stund erreicht, eine der anwesenden Damen zur Lichterkönigin gewählt. Gegen die zwölfte Stund dann, werden alle Lichter gelöscht und nur die Lichterkönigin hat eine Kerze. Mit diesem letzten Licht bringt sie das Licht zurück in die Welt, indem sie von Tisch zu Tisch zieht und allen Anwesenden ihre Kerzen wieder entzündet. Dieses Schauspiel hat eine uralte Tradition und stellt symbolisch die Wiederkehr und letztlichen Sieges des Lichtes über die Dunkelheit dar. Oftmals nutzen Kleriker jeder Glaubensgemeinschaft in Galladoorn diesen Abend um allen Anwesenden, gleich welchen Glaubens sie sind, Trost, Mut und Hoffnung zuzusprechen.

Bauwerke der Gemeinschaft

Seinen gesellschaftlichen Einfluss im Reich verdankt die Gemeinschaft ihrem Netz aus Klosterburgen, Tempel und Schreinen, an denen die Gläubigen beten und Trost finden können. Auch wenn diese Strukturen durch den sieben Jahre andauernden Krieg stark geschädigt worden sind, sind sie immer noch intakt und können ihre Bestimmung erfüllen. Diese Nutzbauten teilen sich in vier Kategorien auf.

Schreine

Die Schreine sind der am weitesten verbreitete Bau der Gemeinschaft des Drachen. Jedes Dorf verfügt zumindest über einen Schrein, der entweder dem Großen Drachen oder einem der Heiligen der Gemeinschaft geweiht sind. Hier können die Gläubigen beten und Trost erfahren.

Bekannte Schreine: Der Schrein des Heiligen Wolfram im Freiherrentum Nordend im Fürstentum Zwingern.

Tempel

Der Tempel ist das nächste, größere Gebäude nach dem Schrein. Tempel sind in Galladoorn weit verbreitet, und einige sind die ältesten Gebetsgebäude des Reiches. In allen größeren Dörfern und Städten werden Tempel von der Gemeinschaft betrieben, die in der Regel von einem Legaten oder einem Kurator, seltener von einem Defensor betreut werden.

Bekannte Tempel: Der Tempel Wegeswacht im Freiherrentum Marschen im Fürstentum Leutern.

Kapellen

Die Kapelle ist das Äquivalent zum Tempel, nur dass die Kapelle kleiner ist, und dass sie sich auf der Burg eines weltlichen Würdenträgers befindet. Kapellen dienen den geistlichen Notwendigkeiten der jeweiligen Burgherren, die zumeist von einem Kaplan der Gemeinschaft betreut werden. Die derzeit wichtigste und bekannteste Kapelle ist die Vivianskapelle auf der Starkburg, in der Kronmark Eichenhain, in der alle Knappen, die von der Krone des Reiches zum Ritter geschlagen werden wollen, die Nacht in innerer Einkehr und Buße verbringen müssen. Weiterhin erfährt hier die Krone den Zuspruch durch den Großen Drachen.

Bekannte Kapellen: Die Vivianskapelle auf der Starkburg, Die Marlithiakapelle bei der Siegmundsgruft bei Herrschersruh in der Kronmark.

Kloster

Die Klöster der Gemeinschaft sind die Zentren der Ordenshierarchie, und dienen verschiedenen Zwecken. Klöster dienen der Gemeinschaft als Bibliotheken des Wissens, als Skriptorien und, zusammen mit den angeschlossenen Lazaretten, als Hospitäler. Sie sind die Lehrstätten für die Dörfer im Umkreis der Klöster, die nicht über einen größeren Tempel verfügen, in denen gelehrt werden kann.

Bekannte Klöster: Drachenfurt in der Baronie Dornengrund, die Freien Hallen in der Kronmark.

Beispiel: Das Kloster Sternbach

Das Kloster Sternbach, im östlichen Waldbrunn in der Gemarkung Waldbrunn gelegen, ist ein kleines, trutziges Ordenshaus. Die Klosteranlage und das umliegende Land ist als Schenkung der Barone von Ravenhoff in den Besitz der Gemeinschaft gekommen. Der Gemeinschaft des Klosters sagt man eine gewisse Unnachgiebigkeit in der Auslegung der Lehren des Großen Drachen nach, das klare Bekenntnis zum Licht ist Kern des dortigen Glaubensverständnisses. Aus der klostereigenen Waisenschule werden immer wieder Novizen gezogen, die dann auf die drei Pfade der Gemeinschaft vorbereitet und in die Welt entsandt werden, allerdings überschattet der Ruhm des nahen Klosters Drachenfels die Tätigkeiten und Leistungen des kleineren Klosters in vielen Belangen, und die jungen Menschen, die aus der Umgebung dem Ruf des Großen Drachen folgen wollen, orientieren sich seit jeher mehr nach Drachenfels. Seit kurzem ist Gernot von Sternbach Prior des Klosters.

(solltet Ihr einen Charakter spielen wollen, der in Sternbach war oder aus Sternbach kommt, dann wendet Euch bitte an Marc Hüppeler)

Klosterburgen

Die Klosterburgen dienen vor allem der Ausbildung von Defensoren. Sie sind die wehrhaftesten Bauten der Gemeinschaft und dienen, ähnlich wie die Burgen der Feudalherren, als Rückzugsorte für die Zivilbevölkerung. Obwohl sie mehr Wehrhöfe als wirkliche Festen sind, werden wichtige Artefakte der Gemeinschaft des Drachen, so zum Beispiel die Chronik des Drachen, in den Klosterburgen aufbewahrt, die meist an strategisch günstigen Orten aufgebaut worden sind. Die Klosterburgen der Gemeinschaft werden erst seit der Dunklen Nacht gebaut und stellen die Antwort der Gemeinschaft auf ihre gezielte Ausrottung durch den Orden der Schatten dar.

Bekannte Klosterburgen: Drachenfels in der Baronie Waldbrunn.

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