Der Tag der Dämmerung

Und so begehen wir ein Fest, um das Ende der Nacht und den Anfang des Tages, um das Ende des Winters und den Anfang des Sommers zu feiern. Doch ist es nicht die dunkle Zeit des Tages oder die kalte Jahreszeit, von der wir Abschied nehmen. Wir bejubeln das Ende einer Ära der Finsternis und der Kälte.

Vor einem halben Jahrtausend war unser Land durch den Krieg zerrissen, Kreaturen der Dunkelheit verbreiteten Angst und Schrecken, Seuchen und Hungersnot plagten das Volk und eine Gruppe von Fanatikern, die sich der Orden der Schatten nannten, planten das Ende des Lebens selbst.

Doch all das endete von einem auf den anderen Tag. Alles begann mit dem Fall der Festung des Ordens der Schatten, die Kriegsparteien Eichenhain und Zwingern schlossen Frieden und gründeten das, was wir heute als Galladoorn kennen, die Dunkelheit wurde wurde vertrieben und eine Ära der Einigkeit, Harmonie und des Glücks begann.

Das Ende dieser dunklen Zeit ist ein Grund zu feiern. So beschloss die Gemeinschaft, einen Tag des Gedenkens zu bestimmen. Man wählte den Tag der Vernichtung des Ordens der Schatten, weil da das Ende seinen Anfang genommen hatte. Dieser Tag ist ein Tag der Besinnung und der Erinnerung, doch auch der Freude.

Ein Tag des Neubeginns, ein Tag des Aufbruchs: der Tag der Dämmerung.

Am Tag der Dämmerung wird traditionell der Sieg über den Orden der Schatten vor über fünfhudert Jahren gefeiert, der später zur Gründung der vereinten Königreiche führte. Der Feiertag wird am einundzwanzigsten Tage des dritten Monats gefeiert (dem 21. März, Realzeit). An diesem Tag gedenkt man der Opfer der Schlachten und des großen Heldenmutes der Krieger der zwei Königreiche und natürlich der Streiter der Gemeinschaft des Drachen, die damals in der Schlacht kämpften, der das Königreich Galladoorn seine Existenz und Freiheit zu verdanken hat.

Die Geschichte vom Fall der Schatten wird traditionell am Tag der Dämmerung von einem Priester des Drachenordens oder den Ältesten erzählt.

In manchen Gegenden werden Strohpuppen mit grausigen Fratzenmasken durch die Dörfer getragen und anschließend verbrannt. Die Leute schmücken ihre Fenster mit Kerzen und Bildern von heiligen Männern oder berühmten Kriegern oder Adligen. Nach dem Umzug, der zumeist sehr fröhlich und ausgelassen ist trifft man sich normalerweise an einem zentralen Ort um zu feiern. Hier wird jedoch nicht wie beim Lichterfest wild getanzt und getrunken sondern es geht eher besinnlicher und feierlicher zu. Geschichten und Legenden werden erzählt und aus den heiligen Büchern gelesen.