Die Schlacht der Könige

Geschrieben von Gernowald von Zwingern-Starkborn
Vetter seiner Königlichen Majestät Hellbronn dem III.

heute sollts soweit nun sein
die große Schlacht gen Eichenhain
gestritten ward auf Hügelsfeld
um wer die Krone einzig hält
der Turme naht von Südens Ort
die Eiche kam gerad von Nord
in Mitten floß ein lieblich Quell
vom Blute rot ward dieser schnell
im grauen morgen traf man sich
in Todes Händ wollt keiner nicht
doch beide Heere gleich von Macht
ein keiner ahnte Niedertracht
man wollt in Ehre sich hier streiten
zunächst den Turme niederreiten
doch Turmes Mannen fallen nicht
die Eiche auch wahrt ihr Gesicht
die Schlacht tobt wild in aller Pracht
bis wohl der Mittag angedacht
kein Seit konnt Boden noch gewinnen
und keine dacht dem Feind entrinnen
da plötzlich von Turm und Eiche schallt
welch Übel gar ein Hinterhalt
es kam nun aus dem Sumpf dem Trüben
gar übelstes Gezücht getrieben
und aus dem dunklen Forst am Rande
schoß mordesgleich die feige Bande
die Heere Schwert grad noch geklirrt
verstummte nun sosehr verwirrt
doch trotzten sie der Leichenschar
wohl zweigeteilt noch war nicht klar

ob Dritter kam aus mit seiner Hand
oder der Feind der vorgenannt
doch als der Pfeil die Truppen traf
da trafs bei Turm und Eichen Graf
und da ward klar was vorgemunkelt
ein neuer Feind kam aus dem Dunkel
man schickte die Bogner abzuschotten
die Untoten warn auszurotten
da kam aus dem Wald in grauser Pracht
ein Ritterheer der Nacht
mit Söldling an der offnen Seit
der Eiche und dem Turm viel Leid
doch alles dies war nichts gewesen
gen des Sumpfes grausigst Wesen
denn nun kam andersweltlich Schrecken
wie übelst Blitz an unsre Recken
und rings umspült ward unser Heer
in diesem grausgen Todesmeer
und Turme und der Eichenmann
die brachen nun den alten Bann
sie kämpften plötzlich Seit an Seit
wies schon mal war vor urster Zeit
und Bruder ward was Feind einst war
im Antlitz dieser Höllenschar
sie stritten tapfer wie ein Heer
der Schwefelfeind bedrängt sie sehr
und so wogt die Flut bis Mitternacht
dann ist der Miesen Schand vollbracht
geschlagen Turm und Eiche ziehen
erschlagen ward so mach im Fliehen
doch wenn Verrat der Gegner war
so ward in dieser Schlacht eins klar
der Turm hier stark die Eiche dort
vereint durch grausen Meuchelmord

die Könge als Feinde aufmaschiert
hat diese Schlacht zusammgeführt
und welcher Feind auch aufgetaucht
er hat sein Leben ausgehaucht
denn dieser Macht der zweien Reiche
vereint aus Turm und jener Eiche
der widersteht kein Zauberbann
kein Damones und auch kein Mann
so wird der Sieg wohl zu uns kommen
auch wenn er heute ward genommen

Gernowald von Zwingern-Starkborn
Lang stehe der Turm

So gefunden im Jahre 4 Viviane in den rabenmundschen Bibliotheken zu Breuberg. Von seiner fürstlichen Hoheit Kolon von Rabenmund, Fürst von Rabenmund dem Kronrate vorgelegt.