Jedem das Seine



Der Landsknecht säuft, weil er sonst nix kann,
er trinkt den Mut für die Schlacht sich an.
Er lebt nur vom Saufen, von Luft und von Weib,
|: hat statt nem Magen nen Weinschlauch im Leib. : |

Refrain:
Den Wein, das Bier, das saufen wir;
ob Herr oder Knecht, wir saufen nicht schlecht.
Trag auf, schenk ein! Ob Bier oder Wein;
fröhlich und munter kippen wir’s runter.

Die Ritter, die Ritter mit Willen zum Sieg,
erklären zur Übung der Flasche den Krieg.
Ob Zweikampf, Gestampfe, ob Schlacht, ob Turney,
|: ein wohlfeiler Flachmann ist stets mit dabei. : |

Oje, und die Knappen, das saufende Pack,
schaun sich nur das beste von ihren Herrn ab.
Die Ritterwürde gilt erst als errungen,
|: wenn sie die eigenen Herren im Saufen bezwungen. : |

Und erst der Priester, von Sünde befreit,
er hält sich doch stets den Messwein bereit.
Doch nicht zum Gottesdienst reicht er den Wein,
|: lieber säuft er ihn in seiner Kammer allein. : |

Die Götter gaben dem Adelsstand,
ihr blaues Blut, ihre starke Hand,
doch hält nun die Hand nur noch zitternd ein Glas,
|: denn blau ist der Geist und das Blut ist blaublaß. : |

Doch gibt es auch Männer und Frauen auf Erden,
die niemals dem eigenen Stand untreu werden.
Denn sie wussten von frühester Jugend an schon:
|: Das Saufen und Huren bleibt mir Profession. : |