Ausgabe 11

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– Ausgabe 11 –

im 9. Monat des Jahres 3 nach Viviane

Ein Dorf auf Irrwegen – Merkwürdige Vorkommnisse in Rabenmund

Während meiner letzten längeren Reise durch unser geliebtes Heimatland traf ich, Ritterin Alanna von Leuenfels, eines Abends in dem nicht auf der Karte verzeichneten Ort Krähenwinter in der Provinz Rabenmund ein und beschloss, hier mein Nachtlager aufzuschlagen. Zu meiner großen Freude traf ich meinen ehemaligen Rittervater, den Herrn Sigfrid von Eichengrund zu Beilstein mit seinen Mannen sowie zahlreiche andere ausländische Gäste, die sich auf der Durchreise befanden. So will ich nun die dortigen Vorkommnisse in einem kurzen Reisebericht niederlegen, um zu dokumentieren, wie viele zahlreiche Geheimnisse und verwunschene Orte auch jetzt noch, Jahre nach der Katastrophe, in scheinbar befriedeten Gebieten auf ihre Entdeckung warten.
Diese spezielle Angelegenheit stellt sich mir nun im Nachhinein folgendermaßen dar:
Das ganze Drama schien seinen Anfang in einer unglücklichen Liebesromanze genommen zu haben, die einen Magier mit einem Mädchen aus dem Dorfe verband. Diese war allerdings einem anderen Herrn versprochen, und so floh sie des Nachts in den Wald zu ihrem Geliebten. Auf dem Wege dorthin wurde sie ermordet. Als der Magier dies erfuhr, war seine Gram so groß, dass er all seine Energien anstrengte und in dem kleinen Dorf die Zeit anhielt, bis jemand in der Lage sei, seine Geliebte zu retten und beide wieder zu vereinen. Seit diesem Zeitpunkt streifte das Dorf nun rastlos durch die Zeit, seine Bewohner waren aber immer noch der Meinung, vor der Gründung Galladoorns zu leben. Ich selbst sowie alle, die auf der Durchreise hier hineingeraten waren, wurden von einem starken Kraftfeld auf dem Gebiet des Dorfes und einiger angrenzender Ländereien festgehalten. Es war mir natürlich ein Anliegen, den armen Menschen hier zu helfen.
Und so nahmen wir uns der zahlreichen Prüfungen an, die uns den Weg in die Freiheit wieder bringen sollten. Diese führten uns bis in die Zeit der Ork-Kriege zurück; es mussten magische Proben bestanden, Feuerelementare niedergerungen und Waldwesen geholfen werden. Letzten Endes standen wir sogar einem Dämon und einer Schar der Dunklen gegenüber. Aber Dank der zahlreichen Hilfe, auch aus dem Ausland, konnten wir siegreich bleiben. Auch dem verwirrten Magier konnte letzten Endes geholfen werden. Er wird seine Geliebte in einem anderen Leben wieder sehen. Seit diesen Vorkommnissen dürfen wir den Herrn von Leuterneck bei uns willkommen heißen, einen Magikanus unseres Landes, den die magischen Verwicklungen zu uns brachten. Einige Schriftstücke, die vielleicht von großer Bedeutung sind, werden zur Zeit noch ausgewertet. Der bald tagende Kronrat wird sich genauer damit zu befassen haben. So hoffen wir alle, dass diese ungeheuerlichen Vorkommnissen in unserem geliebten Lande bald endgültig der Vergangenheit angehören werden. [ks]

Hinrichtungen in Freihenfels

Auch in der nunmehr ruhigeren Zeit und mitten in unserem aufblühenden Land kommt es doch auch immer wieder zu grausigen Taten. Wegen Mordes und praktizierender Dämonologie wurden in Freihenfels in der Baronie Waldbrunn am 28. Tag des 7. Monats im Jahre 3 n.V. vier Personen zum Tode durch den Strang verurteilt. Die schändlichen Verbrecher wurden auf frischer Tat ertappt, als sie eines ihrer bedauernswerten Opfer innerhalb eines magischen Kreises zu Tode folterten und ihre dunklen Rituale vollführten.
Dank dem schnellen Eingreifen der Wachen wurden zwei weitere Unschuldige vor dem gleichen Schicksal bewahrt. Die Angeklagten gestanden ihre Schuld nach eingehender Befragung und unterschrieben ein Geständnis. Das Urteil wurde am 30. Tag des Monats vollstreckt. [rs]

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Sommburger Reine Ernte

Der Prädikatswein des Hauses Sommburg in Schwingenstein ist wieder zu haben! Greift zu!

Kronvogt unternimmt Rundreise

Der Kronvogt von Schwingenstein, seine Wohlgeboren Romarik Aurora von Tauenrank hat sich in Begleitung seines Beraters für Innenpolitik, dem hochachtbaren Herrn Vykos von Brocken, Markverweser zu Braganief sowie Gefolge auf eine Rundreise durch die Baronie begeben, um sich vor Ort von den Aufbauarbeiten zu überzeugen. Sein erstes Ziel war die Gemarkung Sommburg, welche von dem hochachtbaren Herrn Adalrik von Sommburg, dem jüngeren Bruder des an die Königlichen Akademie der arkanen Künste berufenen Albin Modorok von Sommburg, verwaltet wird. Der Kronvogt zeigte sich höchst erfreut über die gute Weinernte im letzten Jahr und dem aufblühenden Handel mit dem edlen Getränk. Der Markverweser, der von alter Familientradition her die Weinherstellung selbst beaufsichtigt, wurde beauftragt einige Fässer der neuen Produktion von „Sommburger Reine Ernte“ nach Burg Schwingenstein zu senden, um ihn dort einlagern zu lassen. Der Kronvogt, der nun den Norden des Landes zu bereisen gedenkt, sprach seine Besorgnis darüber aus, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln noch nicht vollständig wiederhergestellt sei, und dass der Winter noch immer Hunger und Elend für viele Landstriche bedeute. Dennoch sei er Stolz darauf, mit wieviel Fleiß, Willen und Verbissenheit das Volk Schwingensteins die Dunkle Zeit hinter sich gebracht habe und nun in den Wiederaufbau investiere. [bs]

Soldatenschule in Taveresk endlich fertiggestellt

Nach nun mehr als eineinhalb Jahren Bauzeit wurde vergangene Woche in Taveresk der Bau der Soldatenschule nun endgültig fertiggestellt, gerade rechtzeitig bevor im nächsten Monat die ersten neuen Soldaten des schwingensteinschen Provinzheeres nach einer ungemein harten und schnellen Ausbildung in den Dienst entlassen werden. Der Leiter der Soldatenschule, Fediuk Hauta, trinkfestes Raubein und altgedienter Hauptmann der Leibwache des alten Barons Ivan von Schwingenstein, gilt den meist sehr jungen Rekruten als harter Lehrer und zumeist gütige Vaterfigur. Er machte das unmögliche möglich und formte aus einem Haufen unerfahrener, junger Männer einen echten Soldatenhaufen. Es geht das Gerücht um, dass selbst die Baronin Elenor sich von Hauta einige sehr direkte Worte bezüglich ihrer Sicherheit anhören musste. Hauta wurde von dem jetzigen Kronvogt Romarik von Tauenrank selbst zum Leiter über die Soldatenschule berufen, da dieser sich, nach eigenen Worten, keinen anderen vorstellen könnte, der den Job besser machen könnte. Mit diesen zwei neuen Bannern, die nächsten Monat die Soldatenschule fertig ausgebildet verlassen sollen, ist nun in Schwingenstein ein neuer Grundstein für eine wehrhafte Provinz gelegt, die ihre Bürger vor weiteren Übergriffen von Rebellen oder dunklen Mächten schützen soll. [bs]

Sommburger Wein wieder lieferbar

Nach den letzten katastrophalen Ausfällen ist die Ernte auf den Rheynhängen in der Gemarkung Sommburg letztes Jahr so gut geraten, dass nun wieder mehr Fässer mit „Sommburger Reine Ernte“ verkauft werden können. Ebenso rechnet die Familie Sommburg mit einer weiteren guten Ernte in diesem Jahr, so dass man nun wieder an die Mengen anschließen kann, die vor den dunklen Tagen produziert wurden. Mit Grauen erinnert man sich hier an die letzten Jahre. Zwei Ernteausfälle und ein verrotteter Boden bescherte dem Haus Sommburg die schwerste Zeit in ihrer Familiengeschichte. Der Sommburger Wein stellt einen fulminanten Faktor im Handel dar und wurde früher sowohl in die Kronmark und andere Teile des Kernlandes geliefert, als auch zum Teil ins Ausland verkauft. [bs]

Wir gratulieren
Evtorin Satykov
und
Uljanov KalitsaVorgeschlagen für die Leibgarde des Kronvogts von Schwingenstein wegen herausragender Leistungen während der Ausbildung.Eure Zimmergenossen:
Tatsko Chulym, Dagras Jesco, Churik Legota und Feduik Hauta, Ausbilder

 

 

Ungeheuer in Gewässer der Kronmark gesichtet!

Bewohner der Gemarkung Tiefensee berichten in den letzten Wochen gehäuft über ein bislang unbekanntes Untier in ihrem Gewässer. Es soll vornehmlich in den frühen Morgenstunden auftauchen und bedrohlich den ganzen See durchschwimmen, bevor es wieder abtaucht.
Auch sollen bereits einige Tiere aus der näheren Umgebung des Sees verschwunden sein. Bislang gibt es keine Beweise für einen Angriff auf Menschen, doch sollte man sich nicht unbedacht dem See nähern oder gar darin schwimmen gehen. Die extreme Kälte des Wassers scheinen dem Wesen aus den Tiefen des Sees nichts anhaben zu können. Woher es kommt, wie lange es sich schon im See befindet und ob weitere Maßnahmen zur Sicherung der Bevölkerung notwendig sind, wird zur Zeit von höchster Stelle geklärt. [sim]

Aus den Provinzen

Zwingern: Voraussichtlich wird Elisa von Zwingern, Gattin des Atrion von Zwingern, noch in diesem Jahr eine Reise in die Provinz unternehmen, um sich über die Situation der Bevölkerung persönlich zu informieren.
Rabenmund : Fürst Kolon von Rabenmund lässt mysteriöses Dorf Krähenwinter streng bewachen. Genauere Nachforschungen sind geplant.
Leutern : Fürst Galan von Leutern und Fürstin Leonora von Leutern weihen persönlich die neue Zollbrücke bei Leuterneck in Richtung der Marschen ein. Nachdem sie in den letzten Monaten renoviert und gründlich überholt wurde, ist die Brücke nun wieder freigegeben. Aus diesem Anlaß fanden zahlreiche Feierlichkeiten unter Schirmherrschaft des Fürsten und seiner Gemahlin statt.
Tron : Eine erfreulich gute Ernte in diesem Jahr sichert das Wohlergehen der Bevölkerung während des nahenden Winters.
Waldbrunn : Eorim, Prior des Klosters Drachenfels, Defensor der Gemeinschaft des Drachen, tritt eine Exkursion in den Mittenwald an.
Dornengrund : Magierschaft unternimmt erneute Nachforschungen an der Hecke, um Ursprung und Zweck genauer zu bestimmen. Ergebnisse dieser Untersuchungen liegen bislang nicht vor.
Schwingenstein : Der Kronvogt nahm im Rahmen seiner Rundreise durch die Provinz an der Einweihung einer erst kürzlich fertiggestellten Brücke teil, welche sich nun südlich von Dornja über die ruhigen Gewässer des Rheyns spannt. Die anwesenden Vertreter der Händlergilde erhoffen sich durch die Fertigstellung der Brücke steigende Umsätze im Handel mit der Kronmark und die Festigung der Witschaftslage in der Provinz. Ebenfalls unter den Gästen befand sich Dobran Venetresca, leitende Kraft des gleichnamigen Handelshauses.
Erbnacht : Mußtmaßungen über einen Zusammenhang zwischen den Vorkommnissen in Rabenmund und den Dunklen Horden blieben bislang unbestätigt.

Leuchten über Leuenfels

Alanna von Leuenfels, ein Name, der dem geneigten Leser spätestens seit der letzten Ausgabe des Anzeigers im Gedächtnis geblieben sein sollte. Gleich zwei Artikel widmeten sich der jungen Frau mit dem ernsten Gesicht und dem energischen Auftreten. Von unserer geliebten Königin Viviane zur Markverweserin zu Leuenfels ernannt, liess es sich die entschlossene Ritterin nicht nehmen, sofort nach ihrer Rückkehr aus dem gefahrvollen Gleystoke (der Anzeiger berichtete) in eben jene Provinz zu reisen, um dort nach dem Rechten zu sehen.
Nur wenige jedoch wissen, dass sie damit nicht nur eine Reise in ihre Zukunft, sondern auch zu den Stätten ihrer Vergangenheit antrat. Kloster Leuenfels, einstmals Heimstatt einer Gemeinschaft stolzer Kriegerinnen, die sich dem Kampf gegen die Orken aus dem nahegelegenen Valkonnan verschrieben hatten, wurde schon früh Heimat für die junge Alanna. Aufgezogen nach den gestrengen Richtlinien der Schwesternschaft wählte sie schon früh den Weg des Schwertes. Doch auch die tapferen Frauen von Leuenfels mußten sich in jenen dunklen Nächten, die unsere wundervolle Heimat erschütterten, der Übermacht des Feindes beugen. Das einstmals so prächtige Kloster wurde geschliffen, die Einwohner des nahegelegenen Leuengrund in alle Winde verstreut. Welche Trauer das Herz der jungen Alanna seit damals in sich trägt, weiß nur der Drache, doch grimmige Entschlossenheit sprach aus den edlen Zügen der Ritterin, als sie zum ersten Mal seit jenen schrecklichen Tagen durch die Ruinen ihrer Heimstatt schritt. In gebührendem Abstand folgten die wenigen Verbliebenen, die sich in den Überresten des idyllischen Leuengrund angesiedelt hatten. Verstohlene Freudentränen wischte sich da manch gestandener Mann aus den Augen, steht für viele doch die tapfere Alanna für die vergangenen goldenen Zeiten, die jetzt wieder Einzug halten in diesem verträumten Fleckchen in der Kronmark. Eine schwere Bürde für eine junge Frau, und nichtsdestotrotz eine Verantwortung, der sie sich ohne Zögern stellte. Schon am ersten Abend ihrer Rückkehr in die Heimat hieß sie ihre Leute, einen großen Scheiterhaufen zu errichten, der die ganze Nacht mit den Trümmern des Klosters am Brennen gehalten wurde. Stille Wacht hielten die Ritterin und ihr Knappe Hektor von Rabenmund (Ziehsohn des großartigen Fürsten Kolon, sicherlich jedem Leser ein Begriff).
Die ganze Nacht verbrachten die beiden an jenem Feuer, das als Mahnmal für die gefallenen Frauen und ihre beispiellose Tapferkeit entzündet worden war. Und noch von Weitem konnte man den rötlichen Schein der Flammen gegen den Nachthimmel erkennen, ein Zeichen für jeden Zweifler, dass neue Zeiten angebrochen sind für Leuenfels. Ein Stück Glut des Feuers wird seit dieser Nacht aufbewahrt in einem eigens dafür errichteten Behältnis, das an der Stelle steht, an der der Legende nach die letzte der Kriegerinnen ihr Leben ausgehaucht hat.
Möge das Feuer der Tapferkeit niemals erlöschen und der Drache der jungen Ritterin beistehen. [ah]

Kronvogt von Waldbrunn zum Glauben an den Großen Drachen zurückgekehrt

Wie bereits in unserer letzten Ausgabe berichtet und nun auch von offiziellen Stellen bestätigt, hat seine Wohlgeboren Jergan Pfadwächter, Freiherr von den Andenweiden, Freiherr von Bärfelden, zum Glauben an den großen Drachen zurückgefunden. Dies folgte unmittelbar auf die seltsamen Vorkommnisse im Lande Gleystoke. Jedoch hat er weder den Titel des Defensoren noch den des Oktarchen wieder angenommen. Wir korrigieren unseren letzten Bericht dahingehend. [rs]

Kronvögtin von Zwingern nimmt Findelkind auf

Freifrau Mina Louise von Distelfels, Kronvögtin von Zwingern, hat ein unbekanntes Findelkind in ihrem Hause aufgenommen. Das kleine, offensichtlich adelige, Mädchen scheint die einzige Überlebende eines Kutschenüberfalls nahe Silberfels zu sein. Die Kutsche wurde von einem Weidmann vollends zerstört und ausgebrannt aufgefunden. Ein einstmals vorhandenes Familienwappen konnte nicht mehr erkannt werden. Auch die Herkunft oder das Ziel der Kutsche bleibt im Dunkeln, so dass nicht zu sagen ist, ob es sich um eine zwingernsche Familie auf der Heimreise oder Durchreisende aus dem Ausland handelt. Informationen über eine vermisste Familie liegen bislang nicht vor. [sim]

Galladoornische Hymne

 Chorus:

Stolz und aufrecht steht,
Gleichet er nur seinem Volke,
Voll Ehre, Stolz und Treue,
Fest der große Eichenbaum.
Auf jenem goldnen Grund,
Für den schlagen unser Herzen,
Uns Königreich und Heimat Galladoorn.

Zwischen den zwei Flussgeschwistern, die da heißen Rhyn und Myne / gelegen ist das goldne Land, es wird stets das unsre sein. / Zu streiten und verteidigen, gegen alle Widrigkeit, / aller Finsternis zu trotzen stets bereit.
Was einst begann im Kriegsgewirr und in üblem Bruderzwist / zu jener dunkelschwarzen Zeit, die heut schon fast vergessen ist: / Einigkeit der Könige, und man reichte sich die Hand / und schmiedete der Freundschaft ewig Band.

Die Linie der von Eichenhain zeih aus grauer Urzeit her, / der Stamm dieser Familie ist des Reiches höchstes Zier. / Monarchen, Feldherrn, Könige stammen all aus diesem Blut, / Königsgeschlecht auf ewig stark und gut.

An höchsten Platz die Krone, sie beherrscht und lenkt das Land; / von Fürsten und Baronen, sie sind ihre starke Hand / zu Dienst ihr die Krieger, edle, eisern Ritterschaft / so entsteht des Königreiches wahre Kraft.

Impressum

Die Redaktion des königlich-galladoornischen Anzeigers kann per Bote an anzeiger@drachenreiter.de erreicht werden.

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