Über Vampire

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Auszug aus dem Werk Magische Kreaturen von G. A. di Brigonetti:

„Der Vampir“

Vampire sind untote Geschoepfe in Menschengestalt, die in ihren Grabstaetten hausen und tagsueber in ihrem Sarg schlafen. Sie zeichnen sich durch ihr bleiches und huebsches Aeußeres aus und ernaehren sich ausschließlich von Blut. Wohl deswegen besitzen Vampire ein abnormes Gebiss, welches sich vor allem durch seine spitzen Eckzaehne, die als Bisswerkzeuge genutzt werden, auszeichnen. Mit diesen fuegen Vampire ihren Opfern, welche vornehmlich menschlich sind, eine Bisswunde zu, welche sich zumeist in der Halsgegend an der Schlagader befindet. Anschließend trinken sie vom Blut ihrer Opfer, um ihren Blutdurst zu stillen. Die Vampire sind unsterbliche Nachtwesen. Da sie untot sind, sind sie nur schwer zu toeten. Am besten wirken geweihte Gegenstaende gegen Vampire. Zumindest kann man Vampire eine Weile mit Weihwasser und heiligen Symbolen auf Abstand halten. Toeten kann man einen Vampir nur, wenn man ihn in seinem Sarg ueberrascht und ihm dort einen Holzpflock ins Herz rammt oder ihn ganz und gar zu Asche verbrennt. Vampire scheuen das Sonnenlicht, da es sie augenblicklich zu Asche verwandelt. Erkennen kann man einen Vampir außerdem daran, dass er kein Spiegelbild besitzt. Vampire sind Wesen voller Magie. Je aelter ein Vampir ist, desto maechtiger sind seine Magien. Sie sind große Kuenstler der Beherrschungsmagie und es wurde auch schon von einigen berichtet, die in der Lage sind sich in eine Fledermaus zu verwandeln. Ausgewaehlte Opfer kann der Vampir zu einem gleichgesinnten machen, indem er seinem Opfer sein eigenes Blut zu trinken gibt. Das Opfer stirbt zunaechst an dem Blutverlust und verwandelt sich dann innerhalb von wenigen Stunden in einen Unsterblichen ohne Seele und mit einem unglaublichen Blutdurst.

Die Boabhan Sith:

BoabhanSith ist der Begriff fuer eine verfuehrerische Vampirin, die bevorzugt Juenglingen den Tod bringt. Sie tritt vor allem im Wald oder in der freien Natur auf. In der Gestalt eines wunderschoenen, gruen gekleideten Maedchens mit goldenen Locken erweckt sie keinerlei Argwohn, aber ihre Opfer saugt sie letztendlich bis zum letzten Blutstropfen aus.

Wissen und Aberglaube aus Kharkov:

Vampire sind untote Wesen, die durch Magie erschaffen wurden. wann und wo diese Kreaturen zum ersten mal auftauchten ist unklar. Sie existieren allerdings schon seit Jahrhunderten und sind nicht nur auf ein Land beschränkt, sondern haben sich auf der ganzen bekannten Welt ausgebreitet.

Ein Vampir wird durch einem anderen Vampir erschaffen, er kann also nicht in dieser Gestalt geboren werden. Es geschieht auf folgende Weise: hat sich ein Vampir ein Opfer gesucht, dass er zu einem seiner Gefährten machen will, so saugt er diesem das Blut aus. Ist das Opfer kurz davor aufgrund des Blutverlustes zu versterben, so gibt der Vampir ihm sein eigenes unreines Blut zu trinken, um so seine Blutlinie weiterzugeben. Die Vampire selbst nennen dies den Kuss der Unsterblichkeit. Die Transformation des Menschen zum Vampir kann von wenigen Minuten bis zu einigen Stunden andauern.

Auszug aus dem Werk „Strigoi – Nachtvögel“ von Wenzeslaus Trawaneszje, gefunden in der Privatbibliothek der Fürstin Damiana Katulovjeva im Fürstentum Katulov:

„Die körperliche und geistige Umwandlung des Menschen in einen Vampir vollzieht sich während eines tiefen Schlafes: die Eckzähne wachsen, die Augen werden der Nacht angepaßt, die Haut erhält ihren typischen, weißen Marmorton, der ganze Körper wird in eine unwirkliche Schönheit verwandelt. Wenn der neue Vampir erwacht, blickt er in eine andere Welt. Seine Sinne und Wahrnehmungen sind verfeinert, so viele Farben, so viele Töne, Gerüche, diese neue Welt ist überwältigend. Doch das neue Kind der Nacht hat nicht viel Zeit sich zu orientieren, denn in ihm wächst das Verlangen nach Blut zu einer unersättlichen Gier. Der erste Hunger ist ein kritischer Moment für den jungen Vampir. Wenn der Vampir seine Gier zuerst an einem Tier befriedigt, so wird er zu einem Carouche, einer niederen Form der Vampire. Es ist also wichtig, dass das erste Opfer ein Mensch ist, auch wenn der Vampir es später vorzieht, sich von Tierblut zu ernähren.“

Zwar hat der Autor die Transformation in seinem Werk stark ausgeschmückt, aber wir können daraus erkennen, dass die Transformation im Schlaf vollzogen wird und somit die Kreatur in dieser Zeit verletzbar ist. Außerdem wird hier darauf hingewiesen, dass das Wesen des neu entstandenen Vampirs davon abhängt welches Lebewesen er zuerst als Nahrung zu sich nimmt. Die sogenannten Carouche, die laut Autor dadurch entstehen, dass sie als erste Mahlzeit Tierblut zu sich nehmen, sind also Vampire, die weniger mächtig sind oder sogar ghul-ähnlich, das bedeutet, dass sie vielleicht sogar Sklaven ihres Erschaffers sind, aber bei dieser Frage sind sich die bezogenen Quellen stets uneinig.

Vampire sind durch ihre Transformation untote Wesenheiten, die ihre Seele nicht mehr besitzen. Sie können zwar durchaus intelligent handeln werden aber stets von ihren Begierden getrieben. Ihnen fehlt jede Art von Gewissen und sind somit blutrünstige Mörder. Jedem Vampir werden bestimmte magische Eigenschaften nachgesagt. Es gilt je älter ein Vampir ist, desto mächtiger ist er. Und je mächtiger der Erschaffer eines Vampirs ist, desto mächtiger ist dieses neue Wesen. Ein Vampir ist in der Lage Beherrschungsmagie zu wirken, sie können Gedanken lesen, ihr Opfer in eine Art Trance versetzten, können sich unheimlich schnell bewegen und ihre Muskelkraft ist sehr stark. Des weiteren haben sie starke regenerative Fähigkeiten, weshalb sie als unsterblich gelten. Manchen von ihnen wird auch nachgesagt, dass sie Wände durchwandern und an ihnen entlang laufen könnten, außerdem sollen manche Gestaltwandler sein, die sich meist in Nebel, Fledermäuse oder Vögel verwandeln können. Aufgrund dessen und weil der Vampir ein Wesen der Nacht ist, wird er in Kharkov „Strigoi“ genannt, was übersetzt Nachtvogel heißt. Die Vampire können das Sonnenlicht nicht ertragen. Sind sie diesem ausgesetzt, so erleiden sie furchtbare Verbrennungen, niedere Vampire können daran auch Sterben. Je mächtiger ein Vampir ist, desto länger ist es ihm möglich am Tage unter uns zu wandeln. Aufgrund dieser Abneigung gegen die Sonne, ruhen Vampire tagsüber, allerdings stets mit offenen Augen. Sie bevorzugen dunkle Orte, wie Höhlen, Kellergewölbe, Grüfte und Dachböden. Sie haben es sich an einigen Orten zu eigen gemacht in Särgen oder Steinsarkophagen zu schlafen, da sie darin noch weniger dem Licht ausgesetzt sind.

Schutz vor Vampiren:

Um sich vor einem Vampir zu schützen, kann man verschiedene Möglichkeiten anwenden. Der Vampir kann strenge Gerüche nicht leiden, deshalb ist eine der bekanntesten Methoden Knoblauch als Schutz einzusetzen, außerdem untersteht er einem Zählzwang, deshalb sollte man stets Samen mit sich führen, die man verstreut, damit der Vampir durch sie abgelenkt wird. Es existiert auch der Glaube, dass ein Vampir von Fischernetzten abgelenkt wird, denn er hat den Zwang die Knoten in dem Netz zu lösen. Auch aufgehängte Spiegel lenken den Vampir ab, denn er hat kein eigenes Spiegelbild und wirft auch keinen Schatten. In einem Haus ist man normalerweise in Sicherheit, denn der Vampir kann die Schwelle der Tür erst übertreten, wenn ihn jemand freiwillig herein bittet. Außerdem ist es einem Vampir nicht möglich fließendes Gewässer zu überschreiten. Es geht auch der Aberglaube um, dass ein Mensch ,wenn er ein Stück eines Blutbrotes, entstanden aus Mehl und dem Blut eines Vampiren, zu sich nimmt, gegen Vampirbisse immun wird. Generell haben jede Art von heiligen Symbolen eine abschreckende Wirkung auf die Wesen. Geweihtes Wasser kann ihnen Verbrennungen zufügen. Doch sind Vampire sehr schwierig zu töten. Nur ein Pflock in das Herz kann sie töten, zur Sicherheit sollte man den Vampir anschließend noch enthaupten. Auch kann der Vampir verbrannt werden oder ertrinken. Genrell gilt, dass die meisten Schutzmaßnahmen bei niederen Vampiren sehr wirksam sind, allerdings bei mächtigeren Vampiren ihre Wirkung fast ganz verlieren können. So wird geraten, um sicher zu gehen den Vampir tatsächlich zu zerstören, dass der Pflock, den man den Vampir ins Herz stößt frisch geschlagen ist. Nachdem pflocken ist dem Vampir der Kopf abzutrennen und der Körper soll auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden. Die Asche ist in alle vier Winde zu zerstreuen oder auch in verschiedene Flüsse zu geben. Erst dann sagt man kann man sich sicher sein, dass der Vampir nicht wiederkehrt.

In ländlichen Gegenden führt man all diese Vorsichtsmaßnahmen durch. Auch streut man einen Kreis aus Silberstaub zur Abwehr um ein jedes Bett. Die Angst vor diesen Wesenheiten scheint so groß, dass man Vorsichtsmaßnahmen für die Toten unternimmt. So legt man ihnen Samen mit ins Grab, stößt ihnen ein Pflock durchs Herz oder nagelt sie mit Silbernägeln an dem Sarg fest, damit sie nicht wieder auferstehen können.

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