Die Legende von Jakow „Jascha“ Larioscha Gussew

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Jakow Larioscha Gussew, genannt Jascha Gussew, wurde 549 n. Gründung des Reiches in Janarkund in der Steppe Kharkovs geboren. Über seine Jugend und seine weitere Herkunft ist nicht viel bekannt, doch ging als berüchtigter Flußpirat und Rebell mit seinen Getreuen in die Geschichte Kharkovs ein. Auf kleinen wendigen Kähnen durchstreiften die Piraten Gussews die Flüsse Laja und Volch auf der Jagd nach reichen beladenen Handelskähnen und Booten des Zaren Pijotor, dem Blutigen. Was zunächst der Anhäufung von eigenem Wohlstand dienen sollte, wurde durch den Hunger und die Ausbeutung im Reich durch den Zaren und die Liebe Gussews zu seiner Heimat bald zu einer Revolution gegen den amtierenden Herrscher.

Durch die Greueltaten und die Ausbeutung Zaren Pijotors, dem Blutigen 575 bis 579 fand Gussew zahlreiche neue Anhänger in der verarmten Dörflern, politisch verfolgten Bojaren und desertierten Soldaten. Zu den Raubzügen auf See gesellten sich bald gezielte Übergriffe nun auch auf den Handelsstraßen und Revolten an Höfen und in Städten. Sie sollten die Bevölkerung aus dem Gefühl der Hilflosigkeit und der Armut befreien, den Gussew verteilte stets einen beachtlichen Teil der Einnamen aus seinen Beutezügen an das kharkovianische Volk. Aus dem ehemaligen Piraten wurde ein Widerstandskämpfer und der größte Gegner des verhaßten Zaren Pijotor des Blutigen.

Doch Pijotor gelang es die Bojaren und Grafen durch horrende Geldgeschenke und Zugeständnis von mehr Macht und die Verabschiedung von Gesetzen, welche die verschärfte Unterdrückung der Leibeigenen erlaubten, unter sich zu vereinen. Selbst solche die einst dem Rebellen ihr Treue geschworen hatten, verrieten ihren Retter für den Glanz des Goldes. Durch das Aufgebot der vereinten Soldaten konnte der Widerstand des Volkes niedergeschlagen werden und Gussew und seine Getreuen wurden in einer neuntägigen Schlacht gestellt.

Am 13. des siebenten Monats im Jahre 579 wurde Jascha Gussew zusammen mit vierzig seiner getreusten Kammeraden vom Zaren in Lajawgorot zum Tode verurteilt. Drei Tage später erhängte man alle vierzig an den Mauern des Zarenpalastes als Mahnmal an alle Piraten. Jascha Gussew selbst wurde gevierteilt. Seine sterblichen Überreste verschwanden jedoch, bevor sie wie befohlen in allen vier Fürstentümern dem Volk zur Schau gestellt werden konnten. Anhänger des Rebellen verbreiteten die Kunde, dass Dienstboten, den verstümmelten Leichnam aus der Stadt geschmuggelt haben sollten, auf dass er würdig bestattet werden konnte.

Noch heute wird Jascha Gussew als Held des einfachen Volkes in Kharkov verehrt. Am 13. den siebenten Monats ein jeden Jahres feiert man unter der einfach Bevölkerung den einstigen Freiheitskämpfer. Die Festlichkeiten in den Dörfern werden vom Adel zwar beäugt, auf dass kein Unruhestifter die patriotistische Stimmung für üble Propaganda nutzt, doch gelten sie nicht als verboten, da an eine Unterdrückung des Volkes durch den Herrscher erinnert wird, die mit dem Tod des Zaren Pijotor zu Ende ging.

Viele Legenden und Lieder, wie das berühmte Volkslied „Jascha Gussew„, die die Liebe und Treue zu seinen Gefolgsmänner umschreibt, sollen die Taten des Märtyrers im Gedächtnis der Bevölkerung bewahren und den Adel vor der Ausbeutung seiner Untertanen warnen.

Eine der bekanntesten Sagen zu den Piraten Gussews ist die Geschichte um einen legendären Schatz, der von Gussew erbeutet wurde, angeblich sollte er ein Brautgeschenk von Zar Pijotor an eine Angebetete sein. Gussew soll kurz vor seiner Festnahme den Goldschatz versteckt haben und seinen Getreuen den Schwur abgenommen haben, das Geheimnis um das Versteck mit in ihr Grab zu nehmen. Hunderte von Glücksjägern haben sich schon auf die Suche nach dem verlorenen Gold gemacht, doch keiner konnte es bisher finden.

Immer wieder seit dem Tod von Jascha Gussew tauchten junge Männer und auch Frauen auf, die sich rühmen, angebliche Nachfahren des Volkshelden zu sein, doch konnte keiner von ihnen beweisen, dass sie wirklich mit dem Rebellen von einst verwandt seien und sich nicht nur mit den Taten eines Volkshelden zieren wollen.

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