Elfen

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Über das Elfenvolk in Galladoorn

 

Zuerst allgemein zum Volk der Elfen:

Wie bekannt sein dürfte, sind die Elfen eines der ältesten Völker auf dieser Welt. Legenden behaupten sogar, sie seien gar nicht von dieser Welt und sie existieren schon länger als die bekannten Götter. Aber das sind eben nur Legenden, wahrscheinlich hervorgerufen sowohl durch den andersweltlichen Eindruck, den so mancher Elf hinterlassen mag (sie scheinen häufig unberührt von den alltäglichen Sorgen, die Unsereins so plagen), als auch durch extreme Langlebigkeit der Elfen (Elfen werden, je nachdem welcher Rasse sie angehören, zwischen 400 und 750 Jahre alt, manche sogar älter.). Aber wer weiß schon wie groß das allgegenwärtige Fünkchen Wahrheit in dieser Legende ist?

Doch weiter zu den Elfen. Wie schon angedeutet, werden sie sehr alt, verglichen am menschlichen oder ähnlichen Durchschnittsalter. Auch ist ihre Art des Alterns eine andere als bei den Menschen, denn sie scheinen bis hin zu ihrem natürlichen Tod weder von den sonst so üblichen körperlichen Gebrechen, noch von Ermüdungen oder gar Verwirrungen des Geistes heimgesucht zu werden. So kommt es, dass selbst ein alter Elf niemals seine Jugendlichkeit verliert. Er wird vielmehr Zeitlosigkeit und Würde ausstrahlen, auch wenn sein Haar ergraut ist und sein Gesicht die Spuren des Alters zeigt. Ein Sprichwort über Elfen sagt: „Sie leben die Jahrhunderte, die Jahrhunderte leben nicht sie!“.

Des weiteren bemerkt man häufig großen Ernst und Besonnenheit bis hin zur vollkommenen Abschottung nach außen hin, die den Elfen meist als Arroganz  oder Ignoranz vorgeworfen wird. Wohl war, ein Teil Arroganz mag wohl dabei sein, doch der Hauptgrund dafür, dass sich die Elfen oft von den Menschen und anderen Völkern abgrenzen, ist ihre Weltsicht. Wer mehrere Jahrhunderte das Kommen und Gehen von Freunden und Feinden, Herrschern, ja manchmal sogar ganzen Volksgruppen beobachtet, stumpft für den Tod oder die Sorgen eines Einzelnen ab oder zieht sich, da dieses schnelle und kurze Leben der Menschen nicht zu ertragen ist, vom Geschehen zurück. Das erklärt auch, warum ein junger Elf, der beispielsweise noch kein Jahrhundert gelebt hat, offener und wesentlich „menschlicher“ ist. Er hat die Tragweite dessen, was es heißt derart lange zu leben, noch nicht begriffen und nimmt also noch Anteil am so grausam schnellen und kurzen Leben der Menschen (Dies sind auch für gewöhnlich die Elfen, die einem als Abenteurer o.ä. begegnen, sie sind selten älter als 100 oder 150 Jahre). Sodann kann man logischerweise auch schließen, dass, wenn sich die alten Elfen in die Angelegenheiten der Menschen einmischen, wahrlich Großes und Bedeutsames auch für die nächsten Jahrhunderte bevorstehen muss, sonst würde es sie nicht kümmern.

Weithin bekannt ist auch das natürliche Band zur Magie, das allen Elfenvölkern innewohnt. Oft selbst als „magisches Wesen“ bezeichnet ist einigen sogar der rein intuitive Umgang mit Magie möglich, ohne aufwendiges Forschen nach Formeln und das dazugehörige Bücherwälzen. Doch einige befassen sich auch tiefgehender mit der Magie, und die Zauber, welche die Elfen zu wirken in der Lage sind, sind überall legendär, gleich ob es sich nun um Magie der Beherrschung, des Kampfes oder einfach der Schönheit handelt.

Ja, ein fast übersehener Charakterzug der Elfenvölker, die Schönheit. Nicht nur, dass sie den Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit schön und interessant erscheinen. Die Elfen selbst haben, ob gut, böse oder neutral, einen ausgeprägten Sinn für Schönheit und Ästhetik. Das erkennt man deutlich an ihren Bauten, Kleider, Schmuck und sogar an ihren Waffen. In allen Bereichen opfern sie viel Zeit und Mühe für Verzierungen und Veränderungen, solange, bis das Werk nicht nur seinen praktischen, sondern auch seinen ästhetischen Ansprüchen genüge tut. Den selben ausgeprägten Sinn haben sie natürlich auch in der Poesie und der Musik, wo sie es, wie in den anderen Bereichen, zu grandiosen Schöpfungen gebracht haben. Nun mag man sagen, dass auch viele Menschen ein solches Gespür für Schönheit haben, ohne jedoch den elfischen gleiche Schöpfungen vollbringen zu können; woran mag das liegen? Auch hier ist die Antwort das unvergleichlich hohe Alter der Elfen, sowohl des Einzelnen, als auch des gesamten Volkes. Sie haben über die unzähligen Jahrtausende ihrer Existenz so viel Zeit gehabt, sich mit dieser Materie zu beschäftigen, dass ihnen dieser Schönheitssinn, sowie die Fähigkeit ihn praktisch umzusetzen, ins Blut übergegangen ist (man könnte sagen, sie sind nicht wirklich so genial, sie haben nur sehr viel Übung).

Noch ein letztes Gerücht soll zerstreut werden, bevor speziell die Elfenvölker Galladoorns beschrieben werden: Entgegen häufig vernommenen Behauptungen, haben Elfen nicht die Fähigkeit in absoluter Finsternis zu sehen (Infravision). Ihre Sinne sind zwar wesentlich schärfer als die eines Menschen und ihre Augen sind in der Tat sehr gut, aber sie vermögen nicht vollkommen ohne Licht auszukommen oder gar die Wärme eines Körpers mit den Augen wahrzunehmen.

 

Doch nun zu den Elfen aus Galladoorn:

Zuerst ist zu bemerken, dass die Population der Elfen in Galladoorn im Vergleich zu der der Menschen sehr klein ist. So ist es nicht verwunderlich, dass sich hauptsächlich nur zwei Elfenrassen in Galladoorn sesshaft gemacht haben, die nun im Folgenden beschrieben werden sollen: Da sind zum einen die Waldelfen (Taureldar), zum anderen die Hochelfen (Arateldar).

 

Die Waldelfen, oder Taureldar:

Die Waldelfen leben, wie der Name schon sagt, in den reichhaltigen Wäldern Galladoorns. Sie leben dort in autonomen Stämmen zusammengeschlossen, oft weit ab der größeren Menschenstädte. Alles in allem gibt es jedoch nur drei größere Stämme (ca. 100-150 Mitglieder) und zwischen zehn und zwölf kleinere Siedlungen (eine bis vier Familien, ca. 10-40 Mitglieder).

Diese Zahlen verändern sich auch nur sehr langsam, da ein Taureldar zwar 400-600 Jahre alt wird, eine Elfe jedoch nur einmal innerhalb mehrerer Jahre empfangen kann (nicht, dass sie beim Üben keinen Spaß hätten …).

Die „Regierung“ eines Stammes obliegt dem sogenannten „Rat“, der sich aus den Familienältesten zusammensetzt, den Vorsitz des Rates hat der Stammesälteste. Dort werden größere Fragen erörtert und wichtige Entscheidungen getroffen, die dann vom ganzen Stamm akzeptiert werden. Häufig kommt es jedoch vor, dass die Stammesältesten nicht alleine entscheiden, sondern dass, gerade in kleineren Ansiedlungen, andere Stammesmitglieder an den Besprechungen des Rates teilnehmen und mitentscheiden.

Als Jäger und Sammler ist es offensichtlich, dass sich die Waldelfen von den Früchten und den Tieren des Waldes ernähren. Selten würden sie Ackerbau oder Ähnliches betreiben, da es dem allgemeinen Geschehen der Natur widerspräche, und es außerdem schlicht und einfach nicht nötig ist. Es gibt schließlich genug im Wald, so man weiß wo es zu suchen ist.

Die eben schon angedeutete Naturverbundenheit der Waldelfen, sowie ihr besonderes Verständnis für die Natur, macht sie zu einem das Leben außerordentlich achtenden Volk. Und zwar nicht nur ihr jeweils eigenes Leben oder das der anderen Elfen, sondern jegliche Form von Leben. Das ist auch der Grund, warum ein Waldelf nur im äußersten Notfall tötet: und auch dann, wie man ein gejagtes Tier tötet; möglichst kurz und schmerzlos. Eher würden sie einen Angreifer kampfuntauglich machen, ihn gegebenenfalls verletzen; aber es soll schon Waldelfen gegeben haben, die, nachdem sie einen Gegner bewusstlos geschlagen und ihn gefesselt hatten, seine Wunden heilten und dann von dannen zogen (ein Ausnahmefall, wirklich!). Dieses besonders starke Band, dass sie zum Leben an sich haben, erklärt auch häufig ihre Verhaltensweise gegenüber anderen Rassen.

Z.B. Orks: Der angebliche Erzfeind eines jeden Elfen steht für die Waldelfen in einem ganz anderen Licht. So wird auch der Ork nicht einfach so gehasst und getötet, sondern man versucht, ihn als lebendes Wesen zu achten, das auch nur essen will. Tatsächlich ist diese wahrhaft gemäßigte Haltung gegenüber den Grünhäuten zur Hälfte Verdienst der Orks, da es erstaunlich viele nicht-kriegerische ihrer Art in Galladoorn gibt. Für die Waldelfen gilt, dass das einzige Problem, das sie mit den Orks haben, die eigentliche Nahrungsknappheit ist, welche die Orks dann zu Raubzügen „zwingt“. Doch diesen ist leicht vorzubeugen, und, entgegen vieler Geschichten, ziehen auch die Orks ein friedliches oder zumindest ein nicht-kriegerisches Verhältnis vor (Ausnahmen bilden natürlich die orkischen Räuberbanden; aber es gibt ja schließlich auch menschliche Räuber, nicht wahr?!).

Das Verhältnis der Waldelfen zu den Menschen ist auch schnell beschrieben: Man lebt in Frieden nebeneinander her, durch den oft großen räumlichen Abstand zueinander existiert auch ein gewisser innerer Abstand. Elfen achten Menschen, Menschen achten Elfen, man treibt in sehr kleinem Rahmen Handel und lässt sich in Ruhe. Insgeheim glauben die Waldelfen schon, etwas Besseres zu sein, zum Teil auch, weil sie die Menschen und deren schnelle und überstürzte Art nicht nachvollziehen können, aber das wird nicht an die große Glocke gehängt. Man weiß es einfach, das reicht.

Zur Magie der Waldelfen ist zu sagen, dass sie sich nur mit der praktischen Seite der Magie befassen, d.h. sie wirken die Zauber, die sie intuitiv beherrschen (dazu gehören, wie man sich denken kann, u.a. die Heilsprüche.). Sie werden von einem Kameraden einen praktischen Zauber erlernen, solange er sich nicht direkt gegen das Leben eines Anderen richtet, aber sie werden sich nie der Magie als Wissenschaft zuwenden. Dazu ist ihre Lebensweise einfach zu elementar, zu praktisch veranlagt.

Zum Schluss kommen wir zum heiklen Thema der Religion, das für Waldelfen gar nicht so heikel ist, da kaum existent. Es gibt schlicht und einfach keinen allgemeinen Glauben, an den sich das gesamte Volk hängt. Zwar kommt es vor, dass einzelne Elfen ihr Leben in die Dienste einer Gottheit stellen (meist Naturgottheiten), aber im Großen und Ganzen ist der Atheistenanteil unter den Waldelfen sehr hoch.

Das dürfte als kurze Einleitung in das Wesen der Waldelfen genügen, wem wir uns nun widmen wollen sind …

 

Die Hochelfen, oder Arateldar:

Die Hochelfen unterscheiden sich in weiten Teilen von den Waldelfen, nicht zuletzt die Tatsache, dass sie in Städten, oder genauer, in einer Stadt leben. Da ist zuerst ihre gesamte Lebenseinstellung: Sie halten sich für den absoluten Gipfel aller Schöpfungen und lassen jeden Nicht-Hochelfen, mit dem sie es zu tun haben, spüren, dass er gleich mehrere Stufen unter ihnen steht. Andere Elfenvölker werden zwar als Angehörige der eigenen Rasse behandelt, aber sie selbst sind, ihrer Meinung nach, der Adel unter den Elfen (Es geht dabei um die Geschichten und Legenden der Elfen.).

Diese sehr absolute Sichtweise, im Bezug auf sowohl andere Wesen, als auch auf sich selbst, hat selbstverständlich zu einer starken Abgrenzung der Hochelfen von allem Anderen geführt. So kommt es, dass ca. 90% aller Hochelfen in der wunderbaren Prunkstadt Mircaras leben (Das entspricht etwa 450-500 Elfen. Auch diese Zahl bleibt aus den o.g. Gründen annähernd gleich, jedoch werden Hochelfen zwischen 550-750 Jahren alt). Diese einzige Hochelfenstadt ist das absolute Ultimo an Schöpfungskraft, geradezu eine Manifestation vollkommener Ästhetik. Regiert wird diese Stadt von einem Herrscherpaar genannt Arevatan, die königlichen der Hohen. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist, dass nichts und niemand, außer Hochelfen, Zugang zu dieser Stadt erhält. Das ist auch der Grund, warum niemand genau weiß, was hinter den hohen Stadtmauern vor sich geht, und wie sich Hochelfen untereinander verhalten. Ihr Auftreten ist häufig auch sehr geheimnisvoll und befremdlich, so dass man nur wenig Aufschluss über ihr wahres Wesen hat. Auch die restlichen 10%, die in den Städten der Menschen leben, meist als Händler für außergewöhnliche Güter, in wunderschönen Prunkbauten, versteht es, sich so von der Außenwelt abzuschotten, dass eine genaue Charakterisierung vollkommen unmöglich ist. Die einzigen Züge die man kennt, sind ihre Hochnäsigkeit und ihr Überzeugungskraft beim Handel, denn von dem ernähren sie sich. Sie handeln mit schönen Schmuckstücken, hervorragenden Kunstwerken und vor allem mit Magie.

Die Tatsache, dass sie sich wesentlich wissenschaftlicher mit der Magie beschäftigen, als die Waldelfen, hat sie auf diesem Sektor zu einer absoluten Kapazität werden lassen. Und mit diesem über viele Jahrtausende angehäuften Wissen wird nun Handel getrieben (Meist handelt es sich um von jedermann verwendbare Spruchrollen oder die Verzauberung einzelner Gegenstände). In Anbetracht all dessen ist es nicht verwunderlich, dass der Anteil an reinen Magiern unter den Hochelfen enorm groß ist.

Auch bei den Hochelfen soll die Religion zum Schluss erwähnt werden, gerade da sie die einzige Gemeinsamkeit mit den Waldelfen darstellt. Ein allgemeiner Glaube existiert nicht, wenn auch einzelne Elfen einem bestimmten Gott anhängen mögen.

 

Achtung:

Zum Spielen beider Elfenvölker sei gesagt: Die Waldelfen sind keine Peacemaker-Softie-Weichei-Ökos, sondern die langen auch mal hin, so dass es weh tut, und die Hochelfen sind keine absoluten Mega-Arsch-Proleten-Schweine, sondern können auch ganz verträgliche Zeitgenossen sein, die einem sogar behilflich bei einer schwierigen Aufgabe sind (brauchen dann aber dementsprechend viel Lob und Anerkennung, so fürs Ego und so!). Am allerwenigsten sind die, die als Abenteurer oder was auch immer in der Welt herumziehen die oben beschriebenen Stereotypen. Jeder hat bitteschön seine eigene Geschichte und das ist jetzt alles nur als kleine Anlehnung und möglicher Charakterhintergrund geschrieben, um eventuell das doch sehr peinliche „äh, äh, äh, …“ auf die Frage „Wo kommste eigentlich her?“ zu vermeiden.

Zum Abschluss noch eine kleine Episode aus der elfischen Legendenwelt (Was Elfenkinder eben so vor dem Schlafengehen erzählt wird.):

„Einst waren alle Elfenvölker ein großes Elfenvolk. Wir stammen also alle von ein und den selben Vorfahren ab, den Ariari (elf.: die noblen Alten). Dieses Volk lebte in Ruhe und Frieden ein glückliches und erfülltes Leben an einem Ort, den wir heute Vanabar, „wunderschönes Zuhause“, nennen. Sie lebten dort vollkommen unbehelligt, denn weder Mensch, noch Zwerg, noch Ork, noch Drache konnte hingelangen. Doch es gab da eine dunkle böse Macht, die, aus Neid und purer Boshaftigkeit, Unfriede, Hass und Eifersucht unter den Ariari säte. Diese faule Saat ging auf und überall entstanden vorher noch nie da gewesene Streite und Zwistigkeiten, und alles endete in einem langen und furchtbaren Krieg. Durch diesen Krieg wurde das einst so glückliche und einige Elfenvolk in die vielen verschiedenen Elfenvölker gespalten. Und auch die dunkle böse Macht kämpfte mit in diesem Krieg, besiegte schließlich die uneinigen Völker und alle Elfen wurden aus Vanabar vertrieben. Sie wurden über das gesamte Land versprengt und mussten versuchen, in dieser kargen Welt zu überleben. Das ist die traurige und wahre Geschichte der Elfen. Doch vielleicht, eines Tages, finden wir wieder den Weg zurück nach Vanabar, unserer wahren und wunderschönen Heimat.“

Eine schöne und vielleicht auch wahre Geschichte, wer weiß. Und vor allem: Diese Geschichte hat für das Leben von so manchen Elfen eine große Rolle gespielt und ist daher nicht so mir nicht dir nichts als Humbug abzutun. Allein ein Großteil der Hochelfen beruft sich auf diese Legende, wenn sie sich als das einzige Elfenvolk bezeichnen, das noch so wie die Ariani lebt, und somit eine Art Adelsstand darstellt.

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