Méredelune – die Èglise Nuit

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Allgemeines

Der Glaube an Méredelune ist noch nicht sehr lange in Kharkov fest etabliert. An den Grenzen zu Vallconnan gab es jedoch schon immer Menschen, die an Mèredelune glaubten.

Größer in Erscheinung trat der Glaube an Méredelune erstmals nach der Rückkehr von Anatol Degtyarev in die Provinz Novyjara. Dort wurde das Kloster Pancelinov zur ersten Anlaufstation und die aus Kirson stammenden Priester der église haben dort den Glauben zu neuer Blühte geführt. Kharkov blieb weitgehend unberührt von diesen Ereignissen.

Erst durch die Krönung Romanjenkovs zum Zaren veränderte sich diese Situation. Der Zar erhob den Kult der Mèredelune zur Staatsreligion Kharkovs, ohne jedoch die anderen Glaubensrichtungen des Landes zu verbieten.

Um den Glauben in Kharkov zu verbreiten entsante die église nuit Kirsons Priester in die vom Zaren neu errichteten Klöster und Kirchen. Seit einiger Zeit werden junge Kharkovianer von ihnen zu Priestern Méredelunes ausgebildet. Das Herz der Èglise nuit in Kharkov bildet die neu errichtete Kathedrale St. Nikolai. Von dort breitet sich der Glaube langsam und stetig über das Land aus.

 

Der Glauben

Mére de lune, die Göttin des Mondes, ist eine Gottheit der Hoffnung, der Liebe, der Fruchtbarkeit und des (vor allen Dingen seelischen) Heils. Méredelune gibt den Menschen in der Nacht Hoffnung und Schutz.

Sie ist die wichtigste Gottheit, denn ihre Kraft ist größer als die der anderen Götter, welche man als Sterne, und Planeten am Himmel sieht. Sie alle senden den Gläubigen zwar Hoffnung, aber sie können den BÖSEN nicht besiegen. Méredelune jedoch greift den BÖSEN an, sie beschützt die Gläubigen und die Hoffenden.
Die anderen größeren Gottheiten sind Coron und Corona (Sonne und Sonnenkranz; Schutz und Wärme am Tage), Eonar (Merkur; Ausgleich), Sanaïs (Venus; Liebe), Tempus (Mars; Kampf), Larinar (Jupiter; Ordnung), Locnar (Saturn; Tod).

Méredelunegläubige sagen nicht „Der Mond ist aufgegangen.“ Denn in Wirklichkeit „strahlt Méredelunes Glanz auf die Gläubigen herab.“
Der Glaube ist stark auf die Sterne und ihre Kraft der Weissagung bezogen. Das Zeichen des Glaubens ist die Mondphase. zumeist dargestellt durch vier allmählich zunehmende Monde – den Vollmond – vier allmählich abnehmende Monde.

Die Schöpfungsgeschichte

Am Anfang war der Schlafende Gott, und er träumte eine Welt. Auf dieser wandelten Götter und Menschen zugleich, bis eines Tages der BÖSE die anderen Götter vertrieb, in dem er auf die Welt sprang, daß sie zu zerspringen drohte; die Götter wurden in den Himmel getrieben, und er legte seinen Mantel um die Welt und diese in Schatten und Chaos. Doch die Hoffnung für die Menschheit wich nicht. Zwei Götter hatten sich in einer Höhle zum Liebesspiel gefunden, und so wurden sie nicht vertrieben, denn sie waren unter der Erde. Doch als sie das Elend sahen, taten sie Buße, und sie überqueren jeden Tag die Welt, um Licht zu spenden, so daß man den Mantel nicht zu sehen vermag; und als Coron und Corona bringen sie den Menschen Trost.

Nachts jedoch müßten sich die Menschen unter dem Chaos beugen, wenn nicht Méredelune ein Loch in den Mantel geschnitten hätte, durch das sie strahlt in jeder Nacht. Doch sie vermochte es nicht, das Loch ganz zu schneiden, so daß der Stoff wie ein Luke herabhängt; und getrieben durch den Sphärenwind die Mondphasen verursacht.

Kleinere Götter taten es Méredelune nach, und sie sind die Planeten und Sterne.

 

Die Seele – das Göttliche in den Sterblichen

Zu Anbeginn der Zeit ließen die Götter Teile ihrer selbst in die Schöpfung fließen. Alles in der Welt ist von einem göttlichen Funken durchdrungen – in den denkenden Wesen jedoch formte sich das göttliche zur Seele. Die menschliche Seele ist nur ein Splitter der ganzen Schöpfung. Alle denkenden Wesen tragen solch einen göttlichen Seelensplitter in sich.
Der Seelensplitter verleiht den Lebenden die Gabe der Erkenntnis ihrer selbst, der Welt und ihrer eigenen Bestimmung darin.
Die Lebenden werden so der Götter gewahr und erlangen die Fähigkeit Gutes von Bösem zu unterscheiden. Jeder einzelne hat die Aufgabe die Reinheit seines Seelensplitters zu bewahren auf das er nach dem Tode rein und unbefleckt zu den Göttern zurückkehrt und in einem Neugeborenen weiterleben kann.
Der Böse trachtet jedoch danach die Schöpfung und die Götter zu beherrschen. Deshalb versucht er möglichst viele Seelensplitter an sich zu reißen, um sich die göttliche Macht in ihnen zu eigen zu machen.
So ist es das Schicksal eines jeden Sterblichen den Verführungen des Bösen zu widerstehen und seine Seele vor der Vernichtung zu schützen.

 

Zeijfaja – Das Antlitz der Göttin

Zeijfaja ist ein wichtiges Fest der Èglise Nuit. Gefeiert wird der erste neue Mond nach dem Winter, also der Frühlingsbeginn. Den letzten Wintermond legen die Astronomen der Èglise jedes Jahr anhand ihrer Berechnungen fest. Er endet mit Neumond, d.h. es ist keine Mondsichel zu sehen. Zeijfaja ist in der Nacht, in der sich dann zum ersten mal die schmale neue Mondsichel am Himmel zeigt, also ein bis zwei Tage nach Neumond.

Gefeiert wird sowohl der überstandene Winter, als auch der beginnende Frühling, deshalb gibt es viele verschiedene, traditionelle Bräuche. „Sähe niemals vor Zeijfaja“, sagt ein Sprichwort der Bauern, deshalb ist es üblich an Zeijfaja das Korn vor der Einsaat zu segnen.

 

Die Priesterschaft

Die Priesterschaft der Göttin trägt Blau und Gold/Gelb. Die meisten Priester tragen einfache Kutten oder Roben in diesen Farben.

Méredelune-Priester unterliegen keinem Zölibat. Nur Mönche und Nonnen leben in den Klöstern, abgeschieden von den weltlichen Belangen. Auch einige Priester suchen geistig Reinheit in Keuschheit. Oft finden aber auch eine Priesterin und ein Priester zusammen und leben gemeinsam als Paar, um in allen Lebensbereichen den Gläubigen als Vorbild zu dienen.

Durch die starke Bezogenheit des Glaubens auf die Sterne spielt die Astronomie eine große Rolle. Deswegen ist es für Priester empfehlenswert, sich ein oder zwei Wenig mit der Sternenkunde zu beschäftigen. Desweiteren studiert die Priesterschaft alle üblichen Wissenschaften, bevorzugt Medizin, Astronomie und Philosophie/Psychologie, Mathematik und Jurisdiktion.
Die Priester sind in der Ausübung und Auslegung des Glaubens recht frei. Viele Predigten sind unvorbereitet, damit die Wärme und Leidenschaft des Priesters auf die Gläubigen übergehen kann. Der Mond/Halbmond ist das Zeichen dieser Wärme. Viele Priester tragen nachts eine Laterne mit sich, als Symbol ihres Schutzes. Jeder einzelne Priester ist ein Garant des Guten und ein wandelnder Zufluchtsort für Bedürftige und Hilflose.

Die Messen der église nuit bringen stets Wärme, Mitgefühl und Mitleid zum Ausdruck. Große Messen und pompöse Zeremonien sind eher unüblich, da die Besinnung des Einzelnen, Andachten und Schweigeminuten im Vordergrund stehen. Vielen Priestern liegt mehr an einem Einzelgespräch mit den Gläubigen und der Abnahme der Beichte.

Priester der Èglise nuit können sich in vielfältige Richtungen orientieren. Einige leben in den Klöstern zurückgezogen und führen ein Leben für die Wissenschaft. Andere haben sich Medizin und Barmherzigkeit verschrieben und dienen mit ihrer Kraft und ihrem Wissen dem Volke. Wenige leben an den Höfen des Adels, als Berater, Schriftgelehrte und persönlicher Beichtvater und führen ein Leben, das dem des Adels nicht unähnlich ist.

 

Orte des Glaubens in Kharkov 

  Lajavgorot (Fürstentum Romanjenkov)   Kathedrale St. Nikolai und Kloster Nikolai
  Nemjevgorot (Fürstentum Pjaveresk)   Kirche St. Vareriya
  Karsursk (Fürstentum Strigow)   Kirche St. Rotislav
  Tanakur (Fürstentum Strigow)   Kirche St. Marta
  Lesnoye (Grafschaft Czermey)   Kloster St. Gregory
  Karingrad (Grafschaft Illjanov)   Kirche St. Vyacheslav
  Desa (Grafschaft Merinka)   Kirche St. Lajosch

 

Klosterstruktur 

Die Führungsämter:

Prior Vorsteher des Klosters
Subprior Stellvertreter des Priors
Sakristan ist verantwortlich für die Organisation der Messen
Circator sorgt für die Aufrechterhaltung der Disziplin
Cellerar Kellermeister
Bursarius Schatzmeister
Infirmarin / Hospitalarin Sorgt für die Kranken und Alten
Konventsenior Der Älteste (er steht dem Consilium vor)
Beichtiger Kümmert sich um die Abnahme der Beichte

 

Die 8 Gebete und die Gebetszeiten:

Die Priesterschaft lebt im Kloster nach klösterlichen Regeln und Statuten.

Matutin das erste Gebet des Tages, nach dem aufwachen (jeder für sich)
Laudes das gemeinsame Lobgebet vor dem Frühstück (gemeinsam)
Prim beendet das Frühstück (gemeinsam)
Terz das Tagesgebet, das von einem Gong verkündet wird (jeder für sich)
Sext das gemeinsame Tischgebet beim Mahl (gemeinsam)
Non der Beginn der Mitternachtsmesse (gemeinsam)
Vesper das Abschlußgebet der Mitternachtsmesse (gemeinsam)
Komplet  beschließt die Nacht, vor der Schlafenszeit (jeder für sich)

 

Jeder Wochentag unterliegt dem Aspekt des jeweiligen Tagesherrschers:

Mondentag (Méredelune)
Tempustag (Tempus)
Eonarstag (Eonar)
Larinarstag (Larinar)
Sanaïstag (Sanaïs)
Locnarstag (Locnar)
Sonnentag (Coron und Corona)

 

Bekannte Persönlichkeiten

  • Dimitri Blochin
  Beichtvater des Zaren, Patriarch der Èglise Nuit in Kharkov.
Stammt ursprünglich aus Kirson
  • Aleksascha Baramovic
  Engste Vertraute von Dimitri Blochin, stammt ebenfalls aus Kirson,
ihre Familie ist allerdings Kharkovstämmig, ist oft am Zarenhof anzutreffen
und genießt wie ihr Mentor das Vertrauen
des Zaren, sie ist eine der wenigen Mitglieder er Èglise Nuit,
die sich auf den Bereich der Jurisdiktation spezialisiert hat
  • Yefim Shopolov
  Prior des Klosters St. Nikolai

 

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